Wolfgang (links) und Ursula Majer (Zweite von links) sind froh, dass Andreas Wanner und Gitta König ihren Familienbetrieb weiterführen. Foto: Oehler Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: Unternehmensnachfolge für Marmor Majer in Bad Teinach nach monatelanger Suche geregelt

Nach monatelanger Suche ist die Nachfolge von Marmor Majer geklärt. Der Familienbetrieb wird von einem Steinmetz-Unternehmen aus dem Kreis Böblingen übernommen und weitergeführt.

Bad Teinach-Zavelstein. Die Geschwister Andreas Wanner und Gitta König, geborene Wanner, leiten in Grafenau-Döffingen den Betrieb Wanner Natursteine. Zum 1. Januar 2020 übernehmen die beiden Marmor Majer. "Wir sind froh, solch gute Nachfolger gefunden zu haben", sagen der bisherige Inhaber Wolfgang Majer und seine Frau Ursula.

Schon eine ganze Weile suchte Majer nach einer Regelung, wie es mit seinem Familienbetrieb, der zwischen Station Teinach und Bad Teinach ansässig ist, weitergehen kann. Bei Immobilienmakler Waldfried Schmidt aus Neubulach, der für ihn die Vermittlung übernommen hatte, hatten sich alle möglichen Interessenten gemeldet. "Bei den Angeboten waren die tollsten Sachen dabei", sagte Wolfgang Majer. Von einer Champignonzucht bis hin zu einer Yoga-Schule. "Uns war es aber wichtig, dass der Betrieb weitergeführt wird", sagt Majer.

Seit Anfang Mai ist nun klar, dass dies mit Andreas Wanner und Gitta König möglich ist. Schon von klein auf arbeiteten die beiden im heimischen Steinmetz-Familienbetrieb in Döffingen mit, 2006 hatten sie ihn dann vom Vater ganz übernommen.

"Der Betrieb in Bad Teinach wird wie gewohnt weiter laufen", verspricht Wanner. Die bisherigen Mitarbeiter werden alle übernommen, denn das "eingespielte Team soll weitermachen", sagt Gitta König. Die beiden sind froh, auf einen Schlag erfahrene Mitarbeiter hinzugewonnen zu haben. "Wie überall gibt es kaum qualifiziertes Personal", klagt Wanner sein Leid. Die Übernahme war so die einzige realistische Möglichkeit einer Vergrößerung.

Moderne Maschinen

"Wir werden aber auch regelmäßig vor Ort sein", sagen die neuen Geschäftsführer. Dabei solle das Angebot von Marmor Majer für die Kunden erhalten bleiben – und doch bleibt nicht alles beim alten. "Wir werden in den kommenden Jahren in moderne Maschinen investieren", sagt Wanner.

"Und wir sind froh, den Betrieb in guten Händen zu wissen, und können beruhigt in Rente gehen", entgegnen Majer und seine Frau. "Es wäre schade gewesen, wenn es hier nicht weitergegangen wäre".

Die Geschichte der Gebäude des Betriebes im Teinachtal reicht mehr als 350 Jahre zurück. 1923 kaufte Emil Majer, der Großvater des heutigen Geschäftsführers Wolfgang Majer, dann die Firma auf – der Beginn einer Geschäftsgeschichte über drei Generationen hinweg. In den 1950er-Jahren stieg dann Emils Sohn Gerhard Majer in die Firma ein; 1980 folgte Enkel Wolfgang, nachdem er 1979 seine Meisterprüfung als Steinmetz und Steinbildhauer abgeschlossen hatte. Der Betrieb Marmor Majer ist seit Jahrzehnten Ansprechpartner für "alles, was mit Stein zu tun hat", beschreibt Majer. Heute sei vor allem Stein für Küche und Bad gefragt. Auch Inneneinrichter zählten zu den Kunden. Nach knapp 40 Jahren im Betrieb hatte Wolfgang Majer 2018 den Entschluss gefasst, in Rente zu gehen und Nachfolger zu suchen, die nun gefunden wurden.