Nach der Sitzung (von links): Markus Hermann, Sven Markmann, Kurt Schmider, Wunnibald Lehmann, Jasmin Kern, Franz Günter, Bürgermeister Bernhard Waidele, Silvia Lehmann, Bruno Armbruster, Beate Belz, Ramon Kara und Viola-Christine Künstle. Foto: Jehle Foto: Schwarzwälder Bote

Politik: Bürgermeister: Wähler haben hohe Erwartungen / Breitbandversorgung soll kommen

Vier Frauen ziehen in den Gemeinderat Bad Rippoldsau-Schapbach ein. So viel "Frauenpower" gab es noch nie in der Geschichte der Doppelgemeinde.

Bad Rippoldsau-Schapbach. In der konstituierenden Sitzung am Dienstag sagte Bürgermeister Bernhard Waidele, dass die Wähler sicherlich gewisse Erwartungen mit der hohen Frauenquote verbinden. Für die Verpflichtung des neuen Gremiums lagen keine Hinderungsgründe vor, gab Waidele bekannt. "Wünschenswertes wird nach wie vor von den Pflichtaufgaben getrennt werden müssen", schickte der Bürgermeister einem Ausblick voraus.

Zunächst gelte es, Begonnenes fortzuführen und abzuschließen. Dennoch wolle er vor allem die neu hinzugekommenen Räte dazu ermuntern, ihre Visionen einzubringen und neue Wege zu beschreiten. "Gestalten und weniger verwalten, war und ist meine Devise", postulierte Waidele, der seit fast 30 Jahren – zwölf davon als Bürgermeister – die Kommunalpolitik der Doppelgemeinde mitgestaltet.

Förderbescheid für Schwimmbadsanierung wird erwartet

Eine der größten Aufgaben ist seinen Ausführungen nach die Breitbandversorgung des Orts bis zum letzten Hof. Die Kosten dafür sind auf 7,6 Millionen Euro veranschlagt, wovon die Gemeinde bei der derzeitig abzusehenden Förderkulisse 1,6 Millionen Euro aufbringen muss. In den nächsten Tagen erwartet Waidele die Nachricht, wie hoch die Förderung zur Sanierung des Schwimmbads ausfällt. Ein Muss ist seiner Ansicht nach die Selbstständigkeit der Gemeinde. Er appellierte an den neuen Rat, an einem Strang zu ziehen.

Großes Thema in der nächsten Legislaturperiode werde die Ertüchtigung des Kindergartens sein, aber auch die Sanierung von Kanälen und der Wasserversorgung stehen auf der Agenda. Ramon Kara (FWV) richtete als Dienstältester des Gremiums das Wort an die Neu- und Wiedergewählten: "Entscheidet nach Gewissen und Verstand, denn dafür seid ihr von den Bürgern gewählt worden."

CDU-Fraktion erhebt keinen Anspruch auf Stellvertreteramt

Kara wurde einstimmig zum ersten Bürgermeisterstellvertreter und sein Fraktionskollege Franz Günter zum zweiten Bürgermeisterstellvertreter gewählt. In dem Zusammenhang bat Kurt Schmider, Gemeindeverbandsvorsitzender der CDU, um das Wort. "Wir haben bei den Wahlen 1500 Stimmen bekommen und damit einen Sitz im Rat verloren", zog Schmider Bilanz. Die Konsequenz sei, dass die Fraktion keinen Anspruch auf das Amt des Bürgermeisterstellvertreters mit doch sehr öffentlichem Charakter erhebe.

Mit Worten des Dankes für großes Engagement wurden Markus Hermann (CDU) und Sven Markmann (FWV) verabschiedet, die nicht mehr kandidiert hatten. Hermann wurde für zehnjähriges ehrenamtliches Engagement ein Gemeindewappen und die bronzene Ehrennadel sowie die Urkunde des Gemeindetags überreicht. Markmann gehörte dem Rat fünf Jahre an und erhielt ebenfalls eine Urkunde und Ehrennadel.

Für langjähriges politisches Engagement geehrt wurde in der Sitzung Beate Belz (CDU), die seit zehn Jahren dabei ist und sich im neu zusammengesetzten Gremium über die weibliche Verstärkung freut.