Fasnet: Schnurranten haben einiges zu berichten / Reisen und vermeintliche Rohrbrüche sind Thema

Mehr als vier Stunden lang nahmen die Schnurranten der Schapbacher Hamperle geistreich und spöttisch Land und Leute ins Visier.

Bad Rippoldsau-Schapbach. Die vier Schnurrgruppen zeigten sich in prächtiger Laune. In Reimen, mit viel Gesang und mit spitzen Zungen bekamen einige ihr Fett weg. "Tanne", "Alban-Sonne" und der "Kuhstall" des Campingplatzes Alisehof waren alle voll besetzt. Die Hamperle-Harmonie sorgte mit Schunkelliedern für Stimmung.

Als erste Gruppe kamen die Geschwister Sylvie und Andy Hoferer als "Je harter umso Hoferer". Sie hatten sich die schwierigen Urlaubsziele mehrerer junger Paare notiert, die mit Sprachkenntnissen zu kämpfen hatten und bei ihren Rundfahrten immer wieder unangenehme Überraschungen erlebten. Ein Handicap für eines von ihnen war die große Hündin Runda, die ein eigenes Zimmer benötigte.

Auch den üblen Sturz des DRK-Vorsitzenden auf dem Bau schlachteten sie aus. Die Krankenhausbelegschaft sei über die Entlassung ihres schwierigen Patienten heilfroh gewesen. Riesenbeifall gab es für den Hit "Hu-Hu, die Wanne ist voll".

Kern-Schwestern lernen extra ein Instrument

Nach einjähriger Pause trat die Gruppe "Kern Spinnt" wieder auf. Die vier Kern-Schwestern Daniela, Steffi, Jasmin und Corinna hatten im vergangenen Jahr alle ein Instrument erlernt, da ihr Gesang beim Schnurren nicht gerade vom Besten war. Beim Schnurrabend gaben sie gleich eine Kostprobe, was ihnen viel Beifall einbrachte.

Auch das kommunalpolitische Querulantendreieck von Schapbach, wie es die Schnurranten nannten, die "Kaluza-Ameisen", von denen fast jeder ein geschickter Handwerker ist, hatten sich einige Fehltritte geleistet, die die Kern-Geschwister gnadenlos und amüsant aufdeckten. Ein vermeintlicher Rohrbruch eines Kupferberger Bürgers entpuppte sich als schwierig, da nur die Dusche nicht richtig eingeschaltet war und man fast das gesamte Bad hätte sanieren müssen.

Die Gruppe "Staub trocken" ohne Staub, aber mit Günter Glöde, Ralf SChmieder, Uwe Weis und Jens-Mathias Bächle an der Gitarre hatten viele nette Storys notiert. Nicht ungeschoren davon kam DJ Andy, Schnurrant und Kfz-Meister. Der Beruf wurde umfunktioniert in "Kinderwagenfalzenzerleger". Sie spielten dabei auf den teuren und mit allem Schnick-Schnack versehenen Kinderwagen an, den DJ Andy gekauft hatte.

Postler probiert bei Zustellung von Wecken

Auch wussten sie genau Bescheid von einem Postler aus Schapbach, der bei seiner Zustellung jeden Morgen in einem Seitental von den am Haus abgestellten Wecken probiert.

Die vierte Gruppe von Paddy und Caro, begleitet von Gitarrist Fabian, kamen zusammen mit der Hamperle-Harmonie. Diese eröffneten ihre Vorträge gleich mit dem "Hamperle-Lied". "Isch nix passiert im Tal, aber schnurre isch nur oimal im Jahr" – so begannen Patricia Oehler und Caroline Hoferer ihre Ausführungen. Auf den ehemaligen Schnurranten "Staub trocken" bezogen, waren sie der Meinung, dass es nicht angehe, sich als Schnurrant einfach so aus dem Staub zu machen. Sie rieten ihm, sich wieder den "Trockenen" anzuschließen.

Eine lustige Schnurre handelte davon, wie ein Versicherungsfachmann und ein Steuerberater aus Schapbach mit der Apfelschwemme im Herbst umgingen. Sie wollten es schlau machen und mahlten zunächst die Äpfel mit einer Kinderpresse. Doch der Apfelsaft fing an, in den Flaschen zu gären. Im Keller gab es später ein böses Erwachen: Viele Flaschen waren explodiert und der Apfelsaft überschwemmte den Boden. So wurde aus diesem Malheur noch ein Versicherungsfall.