Daria ist im Wolf- und Bärenpark erstmals auf Artgenossen gestoßen. Foto: Wolf- und Bärenpark

Tier aus Südspanien trifft wieder auf Artgenossen. Rehabilitation geht weiter.

Bad Rippoldsau-Schapbach - Die betagte Braunbär-Dame Daria aus Spanien ist im Alternativen Wolf- und Bärenpark erstmals wieder auf Artgenossen gestoßen.

Die 28 Jahre alte Daria wurde Anfang Juni aus einem verlassenen Zoo an der spanisch-portugiesischen Grenze gerettet. Nun soll sie im Tierschutzprojekt der Stiftung für Bären ein Stück weit Natur erleben.

Doch dazu gilt es zunächst einmal für sie zu lernen, was es überhaupt heißt, Bär zu sein. Dazu gehört anspruchsvolles Waldgelände und Futtersuche im Dickicht, teilt die Stiftung für Bären mit.

Eine weitere wichtige Komponente ihrer Rehabilitation bestehe auch in der Vergesellschaftung mit anderen Tieren. Nach dem sie die Tierschützer von ihrer Cleverness und ihrem körperlichen Zustand überzeugt hatte, traf sie nun auf die Artgenossen Arthos und Agonis.

Halbstarke ergreifen sofort die Flucht

Die mit Spannung erwartete Vergesellschaftung der Bären verlief zunächst sehr entspannt. Während Daria vom Badeteich aus die Jungbären aus Albanien beobachtete, grasten diese am Hang entlang und sammelten Futterreste. Danach beschnupperten sich die drei Bären mit großem Interesse.

Die erfahrene Daria war es schließlich, die den ersten Schritt auf Arthos und Agonis zu machte. Die beiden halbstarken Bärenmänner ergriffen augenblicklich die Flucht vor der großen Spanierin. Daria setzte nach, konnte aber schon nach wenigen Metern nicht mehr mit den jungen Bären mithalten. Nach gut einer Stunde war die Aktion beendet. Daria, Arthos und Agonis gingen im Anschluss wieder wie gewohnt ihrer Wege.

Zusammenführung wird täglich verlängert

Der erste Kontakt mit Artgenossen im Schwarzwald war ein voller Erfolg, so die Stiftung für Bären. In den kommenden Tagen und Wochen werden die Phasen Zusammenführung täglich verlängert und mit verschiedenen Bären und auch Wölfen erfolgen.

"Es ist immer wieder faszinierend mitzuerleben, wie Bären das Bär-Sein entdecken, besonders im Kontakt mit anderen Tieren", wird Bernd Nonnenmacher, der Leiter des Parks, in der Pressemitteilung zitiert.

Die beiden Braunbärinnen Doro und Daria wurden 1991 in Portugal geboren und kamen als Welpen nach Südspanien in einen Zoo. Dort lebten sie auf Sandboden und engstem Raum unter ständiger Beobachtung der Besucher, bis die Betreiber den Zoo Anfang 2019 verließen und die Tiere sich selbst überließen. Im Juni kamen die beiden in die Anlagen der Stiftung für Bären in Thüringen und im Schwarzwald.

Die beiden leiden wegen ihrer nicht artgerechten Haltung in dem Zoo unter Fell- und Knochenproblemen, so die Stiftung für Bären.