Besuch der Müller-Manufaktur (von links): Wirtschaftsbeauftragter Ralf Bohnet, Martina Lehmann von der Agentur für Arbeit, Geschäftsführer Markus Hermann und Landrat Klaus Michael Rückert. Foto: Landratsamt Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: Landrat zeigt sich bei Firmenbesuchen in Bad Rippoldsau-Schapbach begeistert

Im idyllischen Wolftal wird in Unternehmen an innovativen Lösungen getüftelt, die weltweit Beachtung finden. Das beeindruckte Landrat Klaus Michael Rückert bei zwei Firmenbesuchen.

Bad Rippoldsau-Schapbach. Landrat Klaus Michael Rückert besuchte zusammen mit dem Wirtschaftsbeauftragten des Landkreises, Ralf Bohnet, sowie der Vorsitzenden der Geschäftsleitung der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim, Martina Lehmann, die Firmen Müller Manufaktur, Möbelbau GmbH sowie Lutz Technologie GmbH in Bad Rippoldsau-Schapbach.

Die Müller Manufaktur, Möbelbau, wurde 1930 von Schreinermeister Albert Müller in Bad Rippoldsau gegründet und von seinen Söhnen Gottfried und Josef Müller in den folgenden Jahrzehnten ausgebaut. Das Familienunternehmen fertigt heute bereits in der dritten Generation Einrichtungskonzepte für zeitgemäße Bürowelten mit dem Schwerpunkt auf hochwertigen furnierten und lackierten Möbeln. Daneben ist die Firma auch für innovative Speziallösungen, Objekteinrichtungen sowie für individuellen Möbelbau bekannt.

Manufaktur Müller wird 1930 gegründet

22 Jahre lang wurde für einen großen Möbelhersteller im Landkreis die Objektserie für Büromöbeleinrichtungen gefertigt. Im Jahr 2010 wurde das gesamte Programm übernommen und in Eigenregie weiterproduziert und vertrieben. Kunden, unter anderem aus Russland, Kanada und Dubai, setzen auf die Kompetenz aus dem Wolftal. 2016 übernahm Markus Hermann, der seine Lehre im Betrieb absolvierte und Bundessieger beim Leistungswettbewerb des Handwerks wurde, die Geschäftsleitung. Das Unternehmen beschäftigt derzeit acht Mitarbeiter und in der Regel einen Auszubildenden.

Beim Firmenrundgang zeigten sich alle Besucher beeindruckt von der hohen Qualität und der handwerklichen Perfektion. Landrat Rückert war begeistert, dass ein Unternehmen mit acht Mitarbeitern aus dem Schwarzwald die Chefetagen weltweit ausstattet und beglückwünschte Geschäftsführer Herrmann für diese Entwicklung. Wie bei vielen Firmen im Landkreis ist der Fachkräftemangel auch bei der Müller Manufaktur ein Dauerthema. Wirtschaftsförderer Ralf Bohnet lud die Firma zum Azubi-Speeddating ein, und Martina Lehmann von der Agentur für Arbeit wies auf Fördermöglichkeiten bei der Ausbildung hin.

Zweiter Besuch führt zu Lutz Technologie

Der zweite Besuch galt der Firma Lutz Technologie GmbH, die von Achim Lutz gegründet und aufgebaut wurde. Derzeit teilt er sich mit seinem Sohn Stefan die Geschäftsführung des auf die Herstellung von Edelstahldrehteilen spezialisierten Unternehmens. In ihrer Fertigung erfüllen sie mit einem hochwertigen und flexiblen Maschinenpark jeden Kundenwunsch. Die Firma besitzt ein eigenes Wasserkraftwerk zur Stromerzeugung und nutzt die Abwärme der Maschinen für die Heizung.

Firmen aus der Mess- und Regeltechnikindustrie, dem Maschinenbau und der Lebensmittel- und Chemieindustrie gehören zu den Kunden der Lutz Technologie GmbH. Im Jahr 2018 wurde ein Anbau an das bestehende Gebäude realisiert und in diesem Frühjahr bezogen. Das Unternehmen beschäftigt derzeit zwölf Mitarbeiter und bildet immer wieder Auszubildende aus.

Beim Rundgang machten sich alle Besucher ein Bild von der hohen Präzision in der Metallbearbeitung. Die Innovationskraft und der Erfindergeist der Firma werden auch durch ein ungewöhnliches Produkt verkörpert. Viele Kunden einer bestimmten Heißluft-Fritteuse beschwerten sich im Internet, dass es nicht möglich sei, darin eine Pizza zu backen.

Klaus Michael Rückert ist stolz auf Betriebe

Daraufhin entwickelten die Tüftler aus dem Wolftal einen Edelstahlaufsatz, der in die Fritteuse integriert werden kann und es so ermöglicht, eine Pizza zu backen. Dieses neue Produkt wird jetzt über das Internet angeboten und verkauft. Landrat Klaus Michael Rückert war beeindruckt von der Idee und der Umsetzung. "Ich bin stolz darauf, solche großartigen Betriebe in meinem Landkreis zu wissen", sagte er.