Vom fünften Schwanenbaby fehlt seit kurzem jede Spur. Foto: Ketterle

Tier ist spurlos aus Bad Liebenzeller Stadtsee verschwunden. Eventuell Raubvogel zum Opfer gefallen.

Bad Liebenzell - Sie waren die Stars im Bad Liebenzeller Stadtsee: die junge Schwanenfamilie mit fünf Küken. Jetzt sind es nur noch vier Nachwuchsschwäne, denn einer ist plötzlich weg. Sein Schicksal ist ungeklärt.

Schock für alle Schwanenliebhaber in Bad Liebenzell: Die einst siebenköpfige Schwanenfamilie muss einen Verlust hinnehmen. Denn Schwanenbaby Nummer fünf ist weg. Auch im Rathaus bestätigt man am Montagmorgen die traurige Gewissheit: "Von ursprünglich fünf jungen Schwänen sind nur noch vier da. Der Bauhof hat heute Morgen tatsächlich nur noch vier kleine Schwäne entdeckt", bestätigte Heike Vorgrümler.

Am Freitag wussten Bürgermeister Dietmar Fischer und Hauptamtsleiter Werner Komenda noch nichts vom abhandengekommenen Schwanenbaby, hatten verständlicherweise mehr mit den Feierleichkeiten zur neuen Städtepartnerschaft mit dem portugiesischen Lourinhã zu tun. Auch besorgte Tierfreunde aus der Kurstadt drückten in einer Mail an die Redaktion noch Zuversicht aus, schrieben in Bezug auf Küken Nummer fünf: "Wir hoffen, es war ihm einfach nur zu viel und es hat sich ein ruhiges Plätzchen gesucht."

Schicksal ist ungewiss

Doch jetzt herrscht Gewissheit – Küken fünf ist weg. Das Schicksal des putzigen Schwanenbabys ist allerdings ungeklärt. Überfahren worden sei es jedenfalls nicht, das hätte die Stadt freilich bemerkt, verdeutlicht Vorgrümler und fügt an: "Die Kleinen sind manchmal schon sehr mutig und erkunden die Umgebung." Vielleicht war der Mut des verschwundenen Kükens jetzt zu groß.

Vorgrümler äußert dennoch eine Vermutung: "Vielleicht war es auch ein Milan, die sind da auch aktiv." Füchse im Übrigen ebenso. Es kann also gut sein, dass eines der Raubtiere das fünfte Schwanenbaby ins Jenseits befördert hat. Jetzt hoffe man im Rathaus, dass "die restlichen vier durchkommen", heißt es. Weitere Schutzmaßnahmen, von der festen Hütte im Teich abgesehen, wird es nicht geben. Der Weg am Ufer sei ohnehin noch teilgesperrt wegen Sanierungsmaßnahmen. Der Abstand zu den Tieren ist also gegeben.

Privatleuten reicht das scheinbar nicht. Unbekannte haben Hinweisschilder platziert, um die Besucher des Stadtteichs für die Schwäne zu sensibilisieren. Bleibt zu hoffen, dass die sich jetzt auch diverse Raubtiere zu Herzen nehmen.

Doch egal, wer es letztendlich war: Das fünfte Schwanenbaby bleibt vorerst spurlos verschwunden.