Helmut K. Schiek, Vorsitzender des Heimat- und Geschichtsvereins (links) mit Referent Gerhard Raff. Foto: Verein Foto: Schwarzwälder-Bote

Vortrag: Gerhard Raff sprach beim Heimat- und Geschichtsverein

Bad Liebenzell. Der Heimat- und Geschichtsverein Bad Liebenzell gewann Gerhard Raff für einen Vortrag, einer der besten Kenner der Geschichte des Hauses Württemberg. Die Veranstaltung in der Stadtkirche St. Blasius fand in Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirchengemeinde statt, war doch das Ergebnis aus dem Buchverkauf und den Spenden für die Diakoniestation Bad Liebenzell, die in diesem Jahr ihr 40-jähriges Jubiläum feierte, bestimmt. Die erstmalige Gründung der Diakoniestation Bad Liebenzell erfolgte schon 1896 durch die Stuttgarter Diakonissen.

Vereinsvorsitzender Helmut K. Schiek wies darauf hin, dass Bad Liebenzell mit Kauf- und Tauschvertrag vom 20. Dezember 1603 zu Württemberg kam. Diese Vereinbarung wurde zwischen dem Markgrafen Ernst Friedrich von Baden und Herzog Friedrich I von Württemberg geschlossen. Raff bemerkte dazu, dass die badischen Markgrafen nicht so gut wie die Württemberger wirtschafteten, was sich bis in die heutige Zeit nachweisen lässt.

Schulpflicht eingeführt

Herzog Christoph führte damals schon die allgemeine Schulpflicht ein. Raff: "Hätte die Herrschaft von Herzog Christoph 30 Jahre gedauert, wären alle ›Dummen‹ ausgerottet gewesen." Der Referent ging in seinem Vortrag auf Herzog Eberhard, dessen Vor- und Nachfahren und die damaligen verwandtschaftlichen Beziehungen ein.

In den Jahren nach 1603 erscheint Liebenzell nur mit wenigen Daten in den Geschichtsbüchern Württembergs, so Raff. Allerdings sei der Tod von Antonia, Herzogin von Württemberg (1613-1679) "in dem Zeller Bade" verstorben sei.

Im Suff geendet

Der Redner ließ die Verfehlungen des Hauses nicht aus, die zum Teil im "Suff" endeten. Er verwies aber auch auf die Wohltaten, die Württemberg zu einem anerkannten Staat machten. Die pointiert vorgetragenen, geschichtlichen Ereignisse lösten vielfach Schmunzeln aus. Am Ende stimmten die Besucher die "Württemberg-Hymne" von Justinus Kerner "Preisend mit viel schönen Reden" an.

Pfarrer Dieter Lohrmann bedankte sich für den hervorragenden Vortrag, der ohne Manuskript und frei gehalten wurde. Schiek übergab mit einen Korb mit Schwarzwälder Spezialitäten.