Stadtteil stark von Unwetter getroffen. Feuerwehr sieben Stunden lang im Einsatz. 35 Keller leer gepumpt.
Bad Liebenzell-Unterhaugstett - Zahlreiche Pumpen der Feuerwehr sind am Dienstag vor allem im Stadtteil Unterhaugstett im Einsatz gewesen. Sieben Stunden lang bekämpften 80 Feuerwehrleute die Wassermassen, die während des Nachmittags herunterprasselten.
"So etwas haben wir in Unterhaugstett noch nicht erlebt und selbst einheimische ältere Bürger in dem Ort kannten ein solches Ausmaß bisher nicht", sagte Stadtbrandmeister Thomas Bäuerle.
Manche Autofahrer handeln unverantwortlich
Von 60 Litern Wasser Niederschlag je Quadratmeter rund um Calw hatte ein Medienmeteorologe im Nachgang berichtet. Die Ortsdurchfahrt von Unterhaugstett hatte sich in einen regelrechten Fluss verwandelt. Das Wasser hielt gleichwohl zahlreiche Autofahrer nicht davon ab, sie dennoch zu passieren. "Das ist verantwortungslos und wir sind froh, dass nichts passiert ist, da selbst wir als Feuerwehr nicht mehr erkennen konnten, ob und welche Schachtdeckel aus ihren Halterungen gespült wurden", stellte Bäuerle fest.
Insgesamt 35 Keller wurden in dem auf der Anhöhe gelegenen Stadtteil leer gepumpt. Aus einem Keller mussten drei Personen befreit werden, teilte Anja Härtel, Pressesprecherin des Landratsamtes mit. Schnell wurde dem Einsatzleiter klar, dass sich die Einsätze auf Unterhaugstett konzentrierten. Deshalb zog er weitere Kräfte aus sechs der sieben Abteilungen im gesamten Stadtgebiet hinzu, um dem Wasser Herr zu werden, das ab 15.47 Uhr den Stadtteil überflutete. Mit insgesamt zehn unterschiedlichen Pumpen sowie vier Wassersaugern waren die Feuerwehrleute im Einsatz. "Da wurde so manch ein Betroffener auf die Geduldsprobe gestellt. Doch wir können nur einen Einsatz nach dem anderen abarbeiten", sagte der Stadtbrandmeister. 13 Fahrzeuge transportierten das Material.
Während der folgenden Stunden wurde ein Keller nach dem anderen leer gepumpt. Die Abteilungen Unterlengenhardt und Bad Liebenzell kümmerten sich um den Brandschutz für die Kurstadt. Sie waren in Bereitschaft versetzt. Bis zum späten Abend um 22.30 Uhr waren die Feuerwehrleute wegen des Starkregens im Einsatz.