Stolz präsentiert Ulrich Fux, hier neben der Elektrotankstelle, die Anerkennungsurkunde für den kohlenstoffdioxid-neutralen Betrieb. Foto: Eitel Foto: Schwarzwälder Bote

Energiewende: Unternehmen kompensiert Kohlendioxid-Emissionen durch mehrere Umweltprojekte

Bad Liebenzell-Unterhaugstett. Die im Unterhaugstetter Gewerbegebiet "Egarten" ansässige Lunor AG wurde offiziell als klimaneutrales Unternehmen ausgezeichnet.

Immer wieder sind in jüngster Zeit Umweltaktivitäten von Firmeninhaber Ulrich Fux aufgefallen. Das fing schon mit dem neuen Firmengebäude im Bad Liebenzeller Stadtteil an. Das 2016 fertig gestellte Gebäude gilt als gutes Beispiel für umweltbewusstes Bauen. So werden Heizung, Klimatisierung und Stromverbrauch das gesamte Jahr über durch die Solarzellen auf dem weitläufigen Flachdach abgedeckt. Aber auch sonst versucht der Betrieb, wo es auch immer geht, den klimaschädlichen Kohlendioxid-Ausstoß zu verringern So wird der Kraftstoffverbrauch der Außendienstfahrzeuge durch Einsatz von "Windgas" kompensiert, das im Rahmen eines elektrolytischen Verfahrens aus Windenergie und Wasser erzeugt wird. Der Chef selbst fährt darüber hinaus ein elektrobetriebenen Fahrzeug. Mit einer hauseigenen E-Tankstelle wird gleichzeitig auch bei den Mitarbeitern für umweltfreundliche Mobilität geworben. Erste Erfolge zeichnen sich bereits ab. Viel Aufsehen erregte auch die Anlage eines Bienenstockes neben dem Firmengebäude (wir berichteten).

Enormer Ausstoß von der Produktion bis zu Messeauftritten

Für Fux waren diese Maßnahmen beileibe nicht alles, was man im Interesse einer umweltfreundlichen Kohlendioxid-Bilanz tun kann. Denn die Brillenproduktion, die Autofahrten der Mitarbeiter zur Arbeit, die vielfältigen Materialtransporte und auch die weiten Flüge zu internationalen Messen verursachen nämlich ebenfalls einen enormen Ausstoß. Sie tragen damit zu bedrohlichen Klimaschäden bei. Selbst die Emissionen, die bei den Zulieferfirmen entstehen, muss noch zusätzlich in die Belastungsbilanz der eigenen Firma mit eingerechnet werden.

Für all diese Aktivitäten gibt es keine unmittelbaren Ausgleichsmaßnahmen. Anregung für eine wenigstens indirekte Lösung fand Fux auf einer Tagung europäischer Wirtschaftssenatoren. Für Unternehmen ist es demzufolge möglich, sich finanziell an aufwendigen internationalen Umweltprojekten zu beteiligen. Durch sie kann der Kohlendioxid-Ausstoß weltweit ausgeglichen werden. Dabei erwirbt das Unternehmen in Höhe seiner Kohlendioxid-Belastung Verbrauchs-Zertifikate über die dafür erforderliche Kompensation. Fux hat sich dabei für die Unterstützung nachhaltiger Aufforstungs- und Waldschutzprojekte in Kolumbien und Uruguay entschieden. Die wieder entstehenden oder neu angelegten Waldflächen tragen weltweit zur Absorbtion der Belastung bei. Außerdem unterstützt Fux Investitionen in Indien, wo mit Solarstrom gespeiste Dampfturbinen für die Stromerzeugung genutzt werden. Dadurch wird der Kohlekraftwerkbau vermieden.