Lehrer übten, wie ein Feuer gelöscht wird. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Besondere Übung der Reuchlinschule

Bad Liebenzell. Wer sich kürzlich auf der B 463 in Richtung Polarion bewegte, der dürfte sich kurz an den abwechselnd aufsteigenden dicken dunklen und weißen Qualmwolken erschreckt haben. Doch keine Angst, die Rauchentwicklung war gewollt, die schnell wechselnde Farbe stammte aus einer von der Feuerwehr kontrollierten Übung neben der Einfahrt zur Monbachtalbrücke.

Knapp 40 Bedienstete der Reuchlinschule wurden an zwei Tagen in den Umgang mit Feuerlöschern eingeweiht. Von Lehrkräften bis zum Hausmeister hätten daran teilgenommen, erläuterte Rektorin Susanne Bremicker den "heißen" Job. Und das galt im wahrsten Sinne des Wortes. Denn neben den 34 Grad, die ein Hoch in das enge Nagoldtal drückte, trugen die drei vorbereiteten "Brandherde" ihren Teil zu einem "schweißtreibenden Unterricht" bei.

Unterschiedliche Methoden

Möttlingens Abteilungskommandant Andreas Weiß hielt mit Unterstützung durch die Feuerwehrleute Andreas Seydt und Philipe Foz den rund zweistündigen Unterricht ab. Zur Sprache kamen die verschiedenen Brandklassen, die Art der Brände von festen bis gasförmigen Stoffen und die unterschiedlichen Löschmethoden. "Natürlich ist jeder Ernstfall anders gelagert. Der Mensch reagiert auch völlig unterschiedlich. Aber uns war es wichtig, einmal das Grundwissen im Umgang mit einem Feuerlöscher zu vermitteln", sagte Seydt.

Dabei lernten die Teilnehmer, dass Feuer nicht gleich Feuer ist. "Die Vielzahl der brennbaren Stoffe hat ihre eigenen chemischen Prozesse. Deshalb gibt es keine Universallöscher" erklärte Weiß. "Der Löschvorgang ist ganz einfach: Den Splint ziehen und dann geht es los", zeigte Weiß die ersten Handgriffe.

Die handelsüblichen Feuerlöscher sind sechs und zwölf Kilogramm schwer. "Eine Plombe zeigt zwar, dass ein Feuerlöscher gefüllt ist, aber die Betriebsbereitschaft steht auf einem anderen Blatt", fuhr Weiß fort. Aus diesem Grund würden die Feuerlöscher in einem zweijährigen Rhythmus geprüft. Im privaten Bereich sei dies in den wenigsten Fällen der Fall. "Da steht ein Feuerlöscher schon mal zehn bis 15 Jahre unbeachtet da", berichtete Weiß aus seiner Erfahrung. Nicht nur deshalb gilt: "Im Notfall immer zuerst die Feuerwehr rufen. Erst dann folgt der Griff zum Feuerlöscher, denn der ist nur für den Erstbrand gedacht, seine Wirkung ist relativ schnell erschöpft", sagte der Abteilungskommandant.

Das sei ja brutal heiß, war die erste Erfahrung, die die Lehrkräfte am ersten Übungsabschnitt machten. "Keine Sorge, da kommt nichts Giftiges heraus", beruhigte Weiß angesichts einiger besorgter Mienen, als die ersten weißen Qualmwolken aufstiegen.

Die Brandklasse A umfasst feste Stoffe wie Holz und Papier, die Brandklasse B flüssige Stoffe wie Benzin, Öle und Lacke. Als besonders schwierig stellte sich die letzte Übung mit dem Löschen von brennendem Fett und Speiseölen dar.