Die Gebühren für die Kita- Betreuung in Bad Liebenzell steigen deutlich. Foto: Eitel Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Erhöhung um 26 bis 34 Prozent / Elternvertreterinnen zeigen sich sehr enttäuscht

Der Bad Liebenzeller Gemeinderat hat eine deutliche Erhöhung der Benutzungsgebühren für Kindertagesstätten beschlossen.

Bad Liebenzell. Bereits im Mai hatte man sich grundsätzlich über eine moderate Erhöhung des Elternanteils an den Gesamtkosten von 13 auf 15 Prozent geeinigt. Ausschlaggebend dafür waren der weitaus höhere Personalbedarf durch Ganztages- und Kleinkindbetreuung.

Mit einer neuen Kalkulation war ein renommiertes kommunales Beratungsbüro beauftragt worden. Die Stadt hat nun die im Mai erbetene transparente Zusammenstellung der künftigen Gebührensätze vorgelegt. Daraus sind allerdings keine moderaten, sondern recht drastische Erhöhungen zu entnehmen.

Dieser Auffassung ist auch der Elternbeirat des Kindergartens Marienstift, der schon zu Beginn der Sitzung unter dem Tagespunkt "Bürgerfragen" zu Wort meldete. Eine ganze Reihe von Familien könne sich das nicht leisten, stellt die Elternsprecherin Christiane Soppa dar und verwies auf ein entsprechendes Schreiben des Elternbeirates an die Stadt.

Die Elternschaft stehe zwar aufgrund der gestiegenen Sach- und Personalkosten hinter einer moderaten Erhöhung, sei jedoch erschrocken über das Ausmaß. Manche Familie müsse überdenken, ob sich ein Krippenplatz finanziell lohnt. Dies könne folgenschwere Auswirkungen auf die Karrierechancen vor allem jüngerer Mütter haben. Manche Familie könnte die drastische Gebührenerhöhung an ihre finanziellen Grenzen bringen, so die Elternvertreter.

Höher als erwartet

In der Tat sind bei einer Betrachtung der Verwaltungsvorlage weitaus kräftigere Gebührenerhöhungen festzustellen als die erwarteten 15 Prozent. Sie erreichen jetzt im Normalfall 26 Prozent, bei verlängerter Öffnungszeit fast 30 und bei siebenstündiger Krippenbetreuung sogar 34 Prozent. Hier steigen die Gebühren für ein Kind aus einer Einkind-Familie um 118 auf 463 Euro.

Einige Räte gaben sich erstaunt über solch krasse Steigerungsraten und hätten im Nachhinein möglicherweise anders entschieden. Am Ende wurde aber die von der Verwaltung vorgeschlagene Satzung auf Antrag mit Mehrheit verabschiedet.

Enttäuscht verließen die anwesenden Elternvertreterinnen den Saal.