Mit lustigen Versen und nachdenklichem Humor gelang es Dieter Lohrmann, seine Gäste zu beeindrucken. Foto: Eitel Foto: Schwarzwälder Bote

Kirchengemeinde: Pfarrer beeindruckt mit Abend der schwäbischen Mundart

Bad Liebenzell. Gute Laune war Trumpf beim Mitarbeiterabend der evangelischen Stadtkirchengemeinde im voll besetzten Saal des Gemeindehauses in Bad Liebenzell.

Es ist eine Institution: Einmal im Jahr treffen sich haupt- und ehrenamtliche Helfer der Kirchengemeinde zu einem unterhaltsamen Mitarbeiterabend. Sie kommen aus Diakonie, Technik, Verwaltung und Kantorei oder sie helfen der Gemeinde das ganze Jahr über ehrenamtlich auf vielfältige Weise.

Wie gewohnt schaltete Pfarrer Dieter Lohrmann nach Jahreslosung und Abendgebet auch an diesem Abend gleich auf Humor um, indem er "das Gesetz des Dschungels" ausrief. Die Gäste hatten sofort verstanden und strömten zum Abendbüffet. Dieses hatte Kirchengemeinderat Michael Wagner auch in diesem Jahr wieder mit Leckerbissen aus dem Hause Holzinger bestückt. Auch Nachtischbüffet und Salattheke boten dank zahlreicher Spenden wieder eine reichhaltige Auswahl.

Lohrmann springt in die Bresche

Eine Besonderheit des Mitarbeiterabends ist es, dass der Pfarrer für den Hauptprogrammpunkt jedes Jahr mit einer bis zuletzt geheim gehaltenen neuen Überraschung aufwartet. Mal sind es Musiker, mal Magier oder Akrobaten.

Da bleibt es nicht aus, dass es kurzfristig auch einmal zu einer Absage kommt. So wie im vergangenen Jahr, als kurzfristig die Schlagersängerin Michaela Zondler in die Bresche springen musste. "Die Michaela in dem Jahr bin i", stellte sich diesmal Dieter Lohrmann selbst als Überraschung vor. "Optisch isch des zwar en Abfall, aber ’s koscht au nix." Damit hatte er natürlich gleich die Lacher auf seiner Seite. Als er dazu noch einen "Abend der schwäbischen Mundart" ankündigte, kam freudige Erwartung bei den Gästen auf.

Sie wurden nicht enttäuscht, denn die Gedichte und "Gschichtle", die ihnen der Pfarrer in breitem Albranddialekt vortrug, sorgten für Gelächter und Schmunzeln. Ja sogar an ein Gesangbuch mit urschwäbischen Liedern hatte der Pfarrer gedacht. Begleitet von Bernd Karl am Flügel durften die Gäste gemeinsam "Auf der Schwäbischen Eisenbahn", "Drunta im Unterland" und andere urschwäbische Lieder singen. Zum Schluss gab es noch einige humorvolle aber doch nachdenklich stimmende Verse von Harald B.W. Fischer, dem Mössinger Theologen und Autoren.

Viel Applaus erhielt am Ende Dieter Lohrmann für sein gelungenes "Notprogramm" und für seinen abschließenden Jahresrückblick. Er bewies einmal mehr, dass er sich nicht nur auf das Predigen versteht, sondern auch einen professionellen Alleinunterhalter geben könnte.