Intensiv beschäftigen sich kleine Schülergruppen mit den Büchern. Beraten werden sie von Lesepatin Gaby Körner (links) und Marita Scheuvens (rechts) Foto: Eitel Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Kinder gehen mit Begeisterung an die Regale / Paten gesucht / Bei Rallye winken Preise

Bad Liebenzell. Schüler und Lehrer dürfen sich freuen: In der Bad Liebenzeller Reuchlin-Grundschule wird ein separater Leseraum mit Bibliothek eingeführt.

"Wir wollen eine Leseschule werden", setzte sich zu Beginn des Schuljahres die neue Rektorin Marita Scheuvens ein ehrgeiziges Ziel. Grund für die stark gestiegene Bedeutung des Lesens sind die in international vergleichenden Studien festgestellten alarmierenden Lesedefizite in deutschen Schulen, mit denen sich die Lehrkräfte im Schulalltag auseinandersetzen müssen. Unabhängig davon, welche Gegenmaßnahmen die Bildungspolitik irgendwann einleitet, ergreifen die Pädagogen der Reuchlin Schule mit dem Leseraumprojekt nun selbst die Initiative. Ziel ist es, bei den Kindern zunächst einmal die Freude am Lesen zu wecken. Lesen und Bücher sowie auch Vorlesen sollen ihnen dabei Spaß und Freude bereiten und somit die Grundlage zur weiteren Vertiefung legen. Diese besteht vor allem darin, dass das Gelesene auch inhaltlich verstanden wird und in seinen Zusammenhängen wiedergegeben werden kann.

Fragebogen ausfüllen

Zur Unterstützung für die ersten Schritte gewann die Schule drei ehrenamtliche Lesepatinnen aus der Bevölkerung. Weitere Lesepaten sind willkommen und können sich im Schulsekretariat melden.

Mit einer "Leserallye" versucht man derzeit, den ABC-Schützen in kleinen Gruppen den neuen Leseraum mit seinen derzeit etwa 200 Büchern schmackhaft zu machen. Dazu dürfen sie zunächst einen Fragebogen ausfüllen und Fragen etwa über die Anzahl der Bücher, deren Größe und Seitenzahlen oder über Themenbereiche beantworten. Das zwingt sie dazu, sich mit den Büchern näher zu beschäftigen. Dies gelingt bestens. Schon nach kurzer Zeit gehen die Kleinen mit bemerkenswerter Begeisterung an die Bücherregale und tauschen sich gegenseitig aus. Am Ende winken Buchpreise für die besten Antworten.

Bücherspenden gab es vor allem aus der Stadtbibliothek, die Vorbild für den systematischen Aufbau der Schulbücherei ist. Um die Regale zu füllen, bittet die Schule um weitere geeignete Bücher.

Aktionen wie jene in der Reuchlin Schule können einen Beitrag zur Förderung der Lesekompetenz leisten.