Vortrag von Christian Bischoff im Kurhaus Bad Liebenzell / Motivationstraining für Reuchlin-Schüler
Von Andrea Fisel
Bad Liebenzell. "Dieser Tag beginnt anders, er wird auch anders, vielleicht wird sogar ab heute jeder Tag anders", hofft die Elternbeiratsvorsitzende der Reuchlin-Schulen Bad Liebenzell, Judith Rabe.
Denn für die Schüler der Klassen fünf bis sieben startete der Unterricht an jenem Tag im Kurhaus. Und der Unterrichtende war in diesem Fall der als "Schüler-Flüsterer" bekannte Motivationstrainer Christian Bischoff. Der talentierte junge Mann feierte einst Erfolge als jüngster Basketball-Profi der Bundesliga, später als einer der jüngsten Bundesliga-Trainer.
Doch schon bald beendeten gesundheitliche Probleme seine Spielerkarriere, ein Rausschmiss seine Trainerlaufbahn. "Talent wird gnadenlos überschätzt", sagt der hoch aufgewachsene Mann mit dem roten Stirnband. Sein Markenzeichen steht für: Glaub an dich! Geh deinen Weg, egal, was andere sagen, kurzum, für Selbstvertrauen und Zielstrebigkeit.
In seinem Vortrag "Der positive Unterschied" zeigte Christian – er legte Wert darauf, von seinen jungen Zuhörern mit dem Vornamen angesprochen zu werden – in den folgenden 90 Minuten, wie wichtig ein gesundes Selbstbewusstsein, aber auch ein gutes soziales Miteinander sei, um Ziele sicher erreichen zu können. Mit verschiedenen Konzentrationsübungen, biografischen Erfahrungsberichten, Schaubildern oder Filmausschnitten veranschaulichte der routinierte Motivationstrainer die abstrakten Begriffe aus seiner "Glücks-Pyramide", die er als Grundlage für seine Anregungen erstellt hat.
Deren wichtigster Baustein, sozusagen das Fundament, stellt "Selbst-Disziplin" dar. "Du musst jeden Tag etwas dafür tun, dass du dein Ziel erreichst", legte er den Jugendlichen ans Herz, fügte aber mit Nachdruck hinzu: "Du musst ein Ziel haben und es muss dein Ziel sein." Sein Geheimnis für das Erreichen eines guten Schulabschlusses: "Lerne ab heute jeden Tag diszipliniert zehn Minuten mehr!" Auch Respekt, Ausdauer und Wille, keine Angst vor Neuem zu haben oder sein Bestes zu geben, seien wertvolle Hilfen, um seine Ziele zu erreichen.
Motivierend, aber überzeugend, voller Emotionen und dennoch authentisch ließ der versierte Referent die Jungen und Mädchen samt Lehrern nachspüren, wie entscheidend auf diesem Weg durch Schul-, später Berufsalltag, letztlich für das gesamte Leben ein positiver Umgang mit anderen sei. Ein roter Eimer mit Schöpfkelle sollte dies symbolisieren: "Du kannst diesen Eimer mit Selbstvertrauen füllen oder ihn leeren", versicherte Christian.
Lob, Dank, ein freundliches Wort oder eine herzliche Umarmung würden den Eimer schnell füllen oder gar nicht erst leer werden lassen. "Der Mensch braucht täglich drei Umarmungen, damit seine Seele wachsen kann." Gesagt – getan. Minutenlang lagen sich daraufhin Jungen und Mädchen, Schüler und Lehrer, Redner und Zuhörer in den Armen. So ganz von Mensch zu Mensch.
