Eddy Danco sorgte für eine tolle Atmosphäre. Foto: Stöß Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Eddy Danco tritt mit seiner Akustikgitarre auf

Schömberg. In Schömberg ist erneut die Baustelle "gerockt" worden. Diesmal stand eine Zeitreise in die 1970er- und frühen 1980er-Jahren auf dem Programm. Eddy Danco spielte mit seiner Akustikgitarre viele unsterblich gewordene Hits aus der damaligen Hitparaden-, Liedermacher- und Schallplattenzeit. Es kamen wieder viele Besucher zur Baustelle, darunter Bürgermeister Matthias Leyn.

Das Programm hatte es in sich. Der Gitarrist und Sänger aus Hochdorf bei Stuttgart coverte den großen Leonhard Cohen mit "Hallelujah" und "Suzanne" gleich zweimal. Die Musik von Cat Stevens wurde gleichermaßen einfühlsam gesungen und auf dem Instrument gezupft wie das "Heart of Gold" von Neil Young.

Das Publikum war prächtig gelaunt. Deshalb stimmte Danco einen Song an, den er "eigentlich nur spiele, wenn die Leute angesäuselt sind". Auch sei es ein Evergreen, der der eigenen Karriere nicht zuträglich sei, weil er so gar nicht in die Popserie passe. Sei’s drum – die Leute sangen den Refrain gerne mit. Zunächst noch ein wenig verschämt, am Ende lauter. Man kennt ihn: Freddys Gassenhauer "Heimweh" mit diesem einzigartigen "so schön – schön war die Zeit – brennend heißer Wüstensand".

Auch Hannes Waders "Heute hier, morgen dort", Reinhard Meys "Über den Wolken" und Udo Lindenbergs "Cello" wurde mit Publikumsunterstützung gesungen. Insbesondere englischsprachigen Texten war manch ein Musikfan von damals zugetan. Audio- und Videoaufnahme gestattete der Künstler nicht, zumal es ihm nun schon "16 Jahre erfolgreich gelang, nicht berühmt zu werden."

Beim "A whiter shade of pale" wurde das Intro (Orgel) von Danco, der sich auch als Kunstpfeifer beschreibt, pfeifend interpretiert. Immer wieder führte der Sänger das Publikum mit erklärenden Worten in die Geschichte der Songs ein. Mit Franky goes to Hollywood beschwor der Künstler die größte Kraft im Universum "The power of love". Gut passend zur Glücksgemeinde das Stück einer "Drei-Mann-Combo", von der das Lied von einem glücklichen Mann stamme. Jeder kennt es, das berühmte "Lucky man" von Emerson, Lake und Palmer.

Glück mit dem Wetter

Apropos Glück: Die Schömberger hatten an diesem Abend überwiegend Glück mit dem Wetter. So passte das "Hotel California" der kalifornischen Band "The Eagles" schon alleine wegen des feuchtwarmen Klimas nahezu perfekt.

Es herrschte Straßenfeststimmung, was eine Besucherin auf die Idee brachte, "man müsste so etwas auch nach Beendigung der Baumaßnahme regelmäßig anbieten, um so die Menschen einander näherzubringen." Auch für eine Bewirtung war gesorgt.

Gerade weil die Stimmung so gut war, rückte der singende Gitarrenspieler schon einmal in den Hintergrund des Geschehens; doch mit Chris Isaaks "Wicked games", Cindy Laupers "Time after time" oder Don Mac Leans "Starry starry night" bot Danco immer wieder Songs, denen man lauschen wollte und danach verdienten Beifall spendete. Überhaupt: Das Repertoire des Künstlers schien unerschöpflich groß zu sein. Dem Schömberger Publikum machte Danco ein Kompliment der besonderen Art. Er nehme während eines Konzerts die Stimmung auf, die beim Publikum herrsche. Hiernach bestimme er spontan, von Lied zu Lied sozusagen, welche Art von Songs er als Nächstes spiele. Auf den Schömberger Abend könnte man dies so übersetzten: Es war alles dabei. Bunt, vielseitig, einfühlsam, kräftig, stimmungsgeladen, humorvoll – eben vollumfängliche und beeindruckende Unterhaltung in toller Atmosphäre.