Der CDU-Generalsekretär von Baden-Württemberg, Manuel Hagel, forderte eine Stärkung des ländlichen Raumes. Foto: CDU Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Landtagsabgeordnete zu Gast in Bad Liebenzell

Bad Liebenzell. Der CDU-Kreisverbandsvorsitzende und Landtagsabgeordnete Thomas Blenke ist mit dem baden-württembergischen CDU-Generalsekretär und Landtagsabgeordneten Manuel Hagel nach Bad Liebenzell gekommen. Bei einer Diskussion mit Bürgern ging es um das Thema "Landflucht der Jugend".

Für Hagel ist die Stärkung des ländlichen Raumes ein durch die Landesverfassung geforderter Auftrag. Der Staat soll gleichwertige Lebensverhältnisse, Infrastruktur und Arbeitsbedingungen im gesamten Land fördern. "Kein Bürger darf sich aufgrund seines Wohnortes als Bürger zweiter Klasse fühlen – egal, wo er wohnt", so Hagel. Dabei sieht er gerade im öffentlichen Personennahverkehr einen wichtigen Baustein zur Stärkung ländlicher Regionen. Auch das Voranschreiten der Digitalisierung dürfe laut Hagel nicht vernachlässigt werden. Es sollte nicht sein, dass bei Kommissionen Digitalisierungsstrategien zur Förderung von Unternehmen und Bildung verabschiedet würden, wenn in vielen ländlichen Gebieten kein ordentlicher Internetzugang möglich sei, heißt es in einer Pressemitteilung des CDU-Ortsverbandes Bad Liebenzell/Unterreichenbach.

Für politisches Engagement geworben

Der Vorsitzende des CDU-Kreisverbandes Calw und innenpolitische Sprecher der CDU-Fraktion im baden-württembergischen Landtag, Thomas Blenke, unterstützte Hagel in seinen Ausführungen. Für Blenke spielt gerade die Erhaltung von Bildungsangeboten auf dem Land eine große Rolle: "Wir müssen in den Berufsschulen Schulklassen auf dem Land erhalten, denn der Weg von der Stadt auf’s Land ist doch genauso lang wie vom Land in die Stadt. Ich verstehe es deshalb nicht, warum bei uns Schulklassen an städtische Klassen angeschlossen werden sollen, wenn es doch auch mal umgedreht funktionieren könnte."

Abschließend warben beide Landtagsvertreter für ein starkes politisches Engagement der Bürger. Bereits am Nachmittag appellierten Hagel und Blenke vor Studenten in Bad Liebenzell, sich in die Politik einzubringen, denn sie erleben einen starken Zerriss in der Gesellschaft, der von populistischem Geschrei befeuert werde. Die Zeit des passiven Zuschauens sei vorbei, wenn man die Demokratie bewahren wolle. Es brauche wieder Menschen, die sich Ruhe und Zeit nähmen, Aussagen auch mal zu prüfen. Dabei seien auch sie gerne behilflich. Diese Aufforderung und das Angebot zogen sich durch den Abend.

Auch die Vorsitzende des CDU-Ortsverbandes Bad Liebenzell/Unterreichenbach, Kerstin Weiss, freute sich über den Besuch Hagels und Blenkes: "Es ist schon etwas Besonderes, wenn zwei so beschäftigte Männer sich fünf Stunden Zeit nehmen, um mit Bürgern, Projekten und Organisationen in unserer Stadt zusammenzutreffen. Wir haben von den Begegnungen viel mitgenommen und sehen uns in unserem Engagement für Bad Liebenzell und die ländliche Umgebung ermutigt."