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Kommunales: Bad Herrenalber Gemeinderat beschäftigt sich mit Tourismusgemeinschaft Albtal Plus

"Der Gemeinderat nimmt den Bericht der Geschäftsführung sowie die touristischen Projekte von Albtal Plus zur Kenntnis und legt das weitere Vorgehen fest", so lautet ein Beschlussantrag der nächsten Sitzung des Bad Herrenalber Gemeinderats am Mittwoch, 25. September.

Bad Herrenalb. Als Ziel wird in der Sitzungsvorlage definiert: "Interkommunale Zusammenarbeit mit den Kommunen im Albtal zu Zwecken der touristischen Zusammenarbeit."

Im Jahr 2012 hätten acht Kommunen im und am Albtal sowie die Vereinigung "Feine Adressen im Albtal" (damals Albtal-Initiative GbR) die Tourismusgemeinschaft Albtal Plus gegründet. Weiter erklärt die Stadtverwaltung: Zielsetzung sei, das Albtal als Erlebnis-, Kultur- und Genießertal zu präsentieren und neue Gäste für einen Ausflug oder Kurzurlaub im Albtal zu gewinnen.

Neben dem Internet sei das zentrale Werbemittel immer noch das jährlich erscheinende Albtal-Magazin, das regional sowie national auf große Resonanz stoße.

Bettina Reitze-Lotz, seit 2019 neue Geschäftsführerin, werde nun das Wirken des Vereins anhand von Zahlen aufzeigen, "die bisherigen Anstrengungen und Aktivitäten vorstellen und einen Ausblick geben". Zudem beantworte die Geschäftsführung die von der CDU-Fraktion am 31. Juli gestellten Fragen.

Zur Erinnerung: Nach der Besetzung der Ausschüsse und der Wahl der Ortsvorsteher und Stellvertreter stellte die CDU unter dem Punkt Verschiedenes den Antrag, eine Diskussion über die Mitgliedschaft in der Tourismusgemeinschaft Albtal Plus auf die Tagesordnung zu nehmen. Man müsse klären, ob sich aus der Mitgliedschaft Vorteile ergeben. Außerdem solle das Verhältnis zwischen Kosten und Nutzen kritisch hinterfragt und geklärt werden – und wann eine Kündigung möglich sei. Stadtrat Christian Romoser regte an, den Mitgliedsbeitrag anders zu gestalten.

70 000 Euro jährlich

Die Sinnhaftigkeit und das Kosten-Nutzen-Verhältnis der Mitgliedschaft in zwei Tourismusorganisationen ist im Bad Herrenalber Gremium immer wieder ein Thema. Schließlich wird des Öfteren darüber diskutiert, wie der Stadtsäckel entlastet werden kann.

Im Dezember 2012 haben Bad Herrenalb, Dobel, Ettlingen, Karlsbad, Malsch, Marxzell, Straubenhardt, Waldbronn sowie die Vereinigung "Feine Adressen im Albtal" die Tourismusgemeinschaft als Verein ins Leben gerufen. Bad Herrenalb und Ettlingen zahlen mit jeweils 70 000 Euro pro Jahr am meisten. Die Beitragsordnung richtet sich nach Einwohner- und Übernachtungszahlen. Zu den Mitgliedern gehören mittlerweile noch sieben Albtal-Kommunen – Malsch ist nicht mehr dabei.

Einheitliche Strategie

Bei der Tourismus GmbH Nördlicher Schwarzwald zahlt die Stadt Bad Herrenalb jährlich rund 42 500 Euro.

Die GmbH wurde mit der Gründungsversammlung vom 26. Juli 2013 unter Beteiligung des Landkreises Calw und den Gemeinden Altensteig, Bad Herrenalb, Bad Liebenzell, Bad Wildbad, Bad Teinach-Zavelstein, Calw, Dobel, Enzklösterle, Höfen, Nagold, Neubulach, Neuweiler, Schömberg und Wildberg auf den Weg gebracht. Seit dem 1. Januar 2014 vertritt die Tourismus GmbH Nördlicher Schwarzwald die touristischen Angebote des Landkreises Calw am touristischen Markt unter einer einheitlichen touristischen Strategie und einem deckungsgleichen Markenauftritt.

Nachfolgerin von Kolodzie

Geschäftsführerin Bettina Reitze-Lotz sieht Synergien bei gemeinsamen Auftritten von Albtal Plus und der Karlsruher Tourismus GmbH (KTG). Zentraler Dreh- und Angelpunkt ist die "Residenz" der Tourismusgemeinschaft im Ettlinger Schloss. Hier hat Bettina Reitze-Lotz die Nachfolge von Jana Kolodzie angetreten, die im Vorjahr zur Karlsruher Tourismus GmbH (KTG) wechselte. Dort verantwortete Reitze-Lotz selbst 16 Jahre lang die Bereiche Lebensart und Marktforschung als Themenmanagerin.

Die ausgebildete Reiseverkehrskauffrau sieht ihre Zukunft im Albtal, wo sie aufgewachsen ist. "Es fühlt sich an wie Heimkommen", freute sich die neue Geschäftsführerin beim Gespräch im Februar mit unserer Zeitung. Damals sagte Reitze-Lotz, sie sehe Synergien bei gemeinsamen Auftritten von Albtal Plus und der KTG, wie der Gemeinschaftsstand auf der CMT-Messe in Stuttgart bewiesen habe. "Die positive Entwicklung von Albtal Plus" habe sie bewogen, sich für den Chefposten zu bewerben, um aus der geografischen Einheit in Zukunft eine "regionale Identität" zu schaffen und daraus ein touristisches Ganzes zu formen.

Für 2019 seien die Themen gesetzt. "Das Albtal ist ›Ent-decker.Tal – Genießer.Tal – Kultur.Tal‹ und somit die optimale Kombination von Wandern, Kulinarik, Wellness und Kultur", so Reitze-Lotz. In Zukunft wolle sie aber verstärkt jüngeres Publikum ansprechen und auch den für einen Outdoor Award nominierten "Albtal.Abenteuer.Track" für Familien in den Fokus rücken.

Um die Marke "Albtal" in Zukunft weiter zu vermarkten bedürfe es der "Schärfung des eigenen Profils, um Authentizität und eigene Stärken in den Vordergrund" zu rücken. Daher stünden nicht nur sportliche Themen wie Wandern, sondern auch Radrouten für Jedermann, mit oder ohne E-Bike, im Fokus.

Neben Kultur und Kulinarik wünschte sich die Geschäftsführerin für die Zukunft ein größeres Budget, um den Bekanntheitsgrad der Tourismusgemeinschaft "Albtal Plus" zu erhöhen.

Gemeinsam mit ihrer Mitarbeiterin Julia Strickfaden seien Projekte rund um Marketing, Werbung und Budget nicht nur zu koordinieren, sondern auch umzusetzen. Als wichtigstes Medium rund um die Kommunikation nannte Reitze-Lotz jedoch das Albtalmagazin.