Die Jugendlichen lernen beim Sommerferienprogramm die richtige Schusstechnik. Foto: Zoller Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: Herrenalber Schützen zeigen beim Sommerferienprogramm, wie es richtig geht / Basiswissen wird vermittelt

Bad Herrenalb. Angelina findet den Schützenverein klasse, weil es "eben kein alltäglicher Sport ist". Noch zählt die 13-jährige ebenso wie ihr Mitstreiter Tobias (13) um Nachwuchs unter den Sportlern, die seit 1986 ihr Domizil im Dobeltal haben und in diesem Jahr zum zehnten Mal Schnupperkurse für Schüler zum Herrenalber Sommerferienprogramm anbieten.

"Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen", lacht Ulrike Müller und erklärt den Werdegang eines guten Schützen, der zunächst die Grundlagen erlernen und dann sukzessive durch Training und Ausdauer die Stufen zum Erfolg erklimmen kann.

Die Jugendleiterin der Sportschützenvereins zählt zu einer der versiertesten Trainerinnen der Region, denn Dank ihrer Ausbildung haben es schon viele Jugendliche und Erwachsene zum "Deutschen Meister"-Titel geschafft. Kein Wunder also, dass der Herrenalber Schützenverein in Kooperation mit Rötenbach zu einem Talentzentrum des württembergischen Schützenvereins zählt und Müller auf Kreisebene jeden Dienstagabend Trainingsstunden im Schützenhaus abhält.

Wichtigste Voraussetzung

Bereits seit 1993 achtet die Schützenexpertin auf mentales Training, Technik, Kondition und Anschlag, sowohl bei Nachwuchstalenten als auch Vereinsmitgliedern. "Da der Sport bis ins hohe Alter ausgeführt werden kann, bedeutet das ein lebenslanges Lernen", erklärt Müller, die Ende August erneut mit einer Schüler-, zwei Jugend-, zwei Erwachsenen- und drei Juniorenmannschaften nach München zur Deutschen Meisterschaft reist.

Bevor die Schützen dort ihr Können präsentieren, ist jedoch Disziplin und Ausdauer angesagt. "Es kann ja nicht jeder nach Belieben mit einem Gewehr herumschießen", erklärt sie. Für Kinder unter zehn Jahren gibt es Lichtgewehre. Das sind Laser-Gewehre, die ohne Zündung arbeiten und daher auch keinen lauten Knall beim Schuss verursachen. Weil hierbei die Schüsse mit höchster Präzision gemessen werden können, macht das auch Erwachsenen Spaß. Sind die Jugendlichen älter, dürfen sie mit Einzelladern proben, die sogenannten Luftdruckgewehre. Wichtigste Voraussetzung für einen guten Schuss sei zunächst das Zielen lernen. Über den Diopter (zu griechisch dia "hindurch", optein "sehen"), also die Visier-Einrichtung auf der Waffe, die den Blick auf die vordere Visiereinrichtung, das Ringkorn freigibt, um das Ziel korrekt anzuvisieren. Doch ebenso wichtig wie das richtige Anzielen sei die Atemtechnik, um mit ruhiger Hand sowohl im Knien, Liegen und Stehen auf der Zielscheibe ins Schwarze zu treffen.

Am Montag, 19. August, organisiert Müller nun gemeinsam mit Beate Kübler, der stellvertretenden Jugendleiterin und Frank Petring, dem zweiten Vorsitzenden des Vereins, das Kinderferienprogramm im Sportschützenverein. Für die Schnupperstunden wird beim Ferienprogramm zunächst Basiswissen vermittelt. Dabei geht es um die Sicherheit und Funktion der Gewehre sowie den stabilen Stand des Schützen. Anmeldungen zum Ferienprogramm nimmt Müller unter der Telefonnummer 0170/2 80 33 36 entgegen.