Das koreanische Klavierduo ShinPark begeisterte das Publikum. Foto: Zoller Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: "ShinPark" begeistert beim elften Internationalen Klavierduo-Festival in Bad Herrenalb

Bad Herrenalb. Margarete Neumayer (83) aus Rotensol ist begeistert: "So ein inniges Spiel, so ein ausgearbeitetes Thema! Diese Vielfalt an laut und leise ist einem Franz Schubert mehr als würdig." Das koreanische Klavierduo ShinPark brillierte beim elften Internationalen Klavierduo-Festival in Bad Herrenalb mit Werken von Schubert für Klavier zu vier Händen. Unter dem Motto "Wien & Walzer" verzauberten Pianistin Clara Mijung Shin und Pianist Samuel Sangwook Park das Publikum im Kurhaus von Bad Herrenalb mit den bedeutendsten Klavier-Kompositionen des Wiener Komponisten.

Sowohl das überirdisch dahinschwebende späte A-Dur-Rondo als auch die Fantasie in f-Moll für Klavier zu vier Händen gehört zu Schuberts bedeutendsten Kompositionen und zu seinen wichtigsten Klavierkompositionen überhaupt. Schubert komponierte das letztgenannte Werk im Jahr 1828, also in seinem letzten Lebensjahr, und widmete es seiner Schülerin Karoline von Esterházy, in die Schubert heimlich verliebt war. Kein Wunder also, dass das so einfühlsam vorgetragene Werk der Gewinner des 20. Internationalen Schubert-Wettbewerbs die Zuhörer im wahrsten Sinne des Wortes bezauberte.

International anerkannte Künstler

Wie schon so oft seit 1998 ist es dem Ideengeber und Initiator des Klavierduo-Festivals, Professor Christoph Schiska gelungen, international anerkannte Künstler für das Festival in der Kurstadt zu engagieren. Das jüngst von einer Tournee aus Korea zurückgekehrte Klavierduo lebt und arbeitet in Wien. Daher ist der zweite Teil des Klavierabends auch dem Walzer gewidmet.

Das Konzert, das Edel Busam als "Hight Quality" bezeichnet, ist für sie nicht nur eine Bereicherung, sondern zudem eine Augenweide, mit einer ganz besonderen Interpretation zu vier Händen an zwei Flügeln. Gesteigert wird das "Superfeeling" nach der Pause mit der wohl bekanntesten Ouvertüre der Wiener Welt: dem Vorspiel zur Fledermaus von Johann Strauss. Die ausgesprochen feinsinnige, mitreißende und meisterhaft vorgetragene Komposition zählt zu den größten Schöpfungen des Walzerkönigs. Die im Anschluss daran vorgetragenen 6 Walzer op. 22 für Klavier zu vier Händen von Max Reger sind im Jahre 1898 entstanden und präsentieren das Genre "Walzer" auf sehr überzeugende Art und Weise.

Mit "La Valse" wird dem französischen Komponisten Joseph-Maurice Ravel gewürdigt, der das 1920 entstandene Werk zunächst "Wien" nennen wollte und nach eigenen Aussagen mit seiner Vertonung walzertanzende Paare präsentiert, "die in einem riesigen Saal mit zahllosen im Kreise wirbelnder Menschen eine kaiserliche Residenz um 1855" wiedergeben.

Stehende Ovationen und viel Beifall sind das Lob an die Künstler, die als Zugabe erneut an die Flügel schreiten und ein Werk des wohl berühmtesten Klaviervirtuosen zu spielen beginnen: die Ungarische Rhapsodie von Franz Liszt.

Mit Feuer und großer Virtuosität lassen die beiden Pianisten das Stück in seiner typischen Csárdas-Form erklingen und steigern den ursprünglich ungarischen Volkstanz zu schnellen Tempi – und das gänzlich ohne Noten. Doch nicht genug damit.

Auch eine weitere, zweite Zugabe bringt tosenden Applaus. Bravourös und aufeinander eingespielt, erklingt die Habanera von Georges Bizet’s Oper Carmen auf zwei Flügeln. Das macht Sigrid Fiebig sprachlos. "Mir fehlen die Worte. So ein Weltklasse-Duo in Bad Herrenalb zu erleben ist einzigartig!" Damit gilt ihr Dank auch dem Initiator, dem es immer wieder aufs Neue gelingt, einzigartige Künstler für den Kurort zu gewinnen.