Rechtsanwalt Marc-Yaron Popper aus Karlsruhe bewirbt sich um das Amt des Bürgermeisters von Bad Herrenalb. Foto: Popper

Rechtsanwalt aus Karlsruhe gibt Bewerbung als Rathauschef ab. Dozent für das Verwaltungsrecht.

Bad Herrenalb - Am Donnerstagvormittag ist die Pressemitteilung an den Schwarzwälder Boten verschickt worden: Rechtsanwalt Marc-Yaron Popper aus Karlsruhe kündigt an, dass er am Dienstag, 27. August, seine Bewerbung für das Bürgermeisteramt in Bad Herrenalb einreichen wird.

Der 43-Jährige ist laut Mitteilung in Karlsruhe geboren, wo er mit seiner Frau und den gemeinsamen Kindern – Sohn (11) und Tochter (8) – wohnt. Popper hat in Ettlingen das Abitur gemacht und ist von klein auf mit der Region und dem Albtal verbunden.

Nach dem Abitur war er für ein Jahr in Tel Aviv (Israel), um Hebräisch zu lernen. Nach erfolgreichem Jurastudium hat er ein Magisterstudium im Europarecht absolviert und im Jahr 2005 den Magister des Europarechts erlangt. Seit dem Jahr 2004 ist Popper als Rechtsanwalt in Karlsruhe mit Zweigstelle in Bad Herrenalb vorwiegend im Arbeitsrecht tätig und hat einen Ratgeber zum BAföG veröffentlicht. Nebenberuflich ist er als Dozent an der Verwaltungsschule in Karlsruhe tätig.

"Kompetenzen für das Amt des Bürgermeisters bringt er aufgrund seiner Berufserfahrung mit besonderen Kenntnissen im Arbeitsrecht und seiner Tätigkeit als Dozent für das Verwaltungsrecht mit", heißt es weiter. Ein Bürgermeister müsse Generalist und neutraler Moderator unterschiedlicher Interessen sein sowie zuhören, verstehen und handeln – so sein Wahlkampfmotto.

Kein Kirchturmdenken

Popper bewirbt sich in Bad Herrenalb, weil er die Menschen sowie die romantische Lage der Stadt und die sie umgebende Naturlandschaft sehr schätzt. Er möchte sie für künftige Generationen erhalten und entwickeln.

Er gehe als unabhängiger Kandidat von außen ins Rennen. Kirchturmdenken sei absolut nicht sein Fall – es gehe ihm darum, den Zusammenhalt aller Menschen in Bad Herrenalb und seinen Ortschaften zu stärken.

Popper möchte ein modernes Tourismuskonzept mit Alleinstellungsmerkmalen erarbeiten – zusammen mit den Freizeit-, Gastronomie- und Beherbergungsbetrieben sowie den Werbepartnern der Stadt Bad Herrenalb wie Albtal Plus und Schwarzwald Tourismus. Dabei sieht er nicht mehr den klassischen Kurort im Zentrum der Überlegungen für die Touristik, sondern das Naturerlebnis und die Sehnsucht nach Entschleunigung, Entspannung und Ablenkung vom Alltag.

Für die Siebentäler Therme wird der Markt erkundet und ein neues Konzept gesucht. Die Entscheidung über die Zukunft der Therme werde die Zukunft von Bad Herrenalb auf lange Sicht nachhaltig prägen. Für weiteres Schuldenmachen gebe es keinen finanziellen Spielraum. Popper will daher die Bürger über die Zukunft der Therme entscheiden lassen.

Er möchte neuen Wohnraum für Familien schaffen und dem Leerstand in Herrenalb begegnen. Wo Umbauten im Altbestand sinnvoller sind, sollte aber nicht neu gebaut werden. Außerdem will er den öffentlichen Nahverkehr verbessern.

Die Verwaltung soll digitalisiert und Bürokratie abgebaut werden, damit der Gang zum Amt in vielen Fällen überflüssig werde.

Wieso jetzt eine Pressemitteilung, wenn erst am Dienstag die Bewerbung abgegebene werden soll? Wie der Rechtsanwalt gegenüber unserer Zeitung sagte, habe er bereits die Fraktionen des Bad Herrenalber Gemeinderats informiert. Und nun werde die Presse in Kenntnis gesetzt. Popper sagte, er werde definitiv am Dienstag seine Bewerbung einwerfen. Der Kandidat müsse zur Gemeinde passen – und umgekehrt.

Stand Donnerstagnachmittag sind laut Hauptamtsleiter Ralph Götzmann bislang nach wie vor vier Bewerbungen eingegangen.