Die Spielerfrauen hatten einen gefeierten Auftritt im Outfit der 1950er-Jahre. Fotos: Helbig Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: Unterhaltungsabend des Sportvereins Bad Herrenalb begeistert rund 300 Gäste

Der traditionelle Unterhaltungsabend des Sportvereins Bad Herrenalb ist seit Jahrzehnten ein beliebter Höhepunkt im Vereinsjahr.

Bad Herrenalb. Am Samstag durfte SV-Vorstand Frank Hamberger rund 300 Gäste im Kurhaus begrüßen, darunter auch Bürgermeister Norbert Mai mit Frau. Zum Auftakt gab es ein ebenso lustiges wie spannendes Theaterstück. Unter der Regie von Steffi Menne und Marianne Engelhardt, brachte die Theatergruppe des Vereins die Kriminalkomödie "Keine Ruhe in der Truhe" von Walter G. Pfaus auf die Bühne.

Die Story: Rudi Maier (Felix Walther Sen.) restauriert alte Möbel, hat aber auch gegen ein Abenteuer mit einem jungen, hübschen Mädchen nichts einzuwenden. Eine weitere Vorliebe ist "Bier saufen bis zum Verlust der Muttersprache". Letztere wird ihm zum Verhängnis. Als er die blonde Natascha (Miriam Walther) kennenlernt, ist er so betrunken, dass er die Begegnung sofort vergisst. Das vermeintliche Abenteuer bringt ihm nur Schwierigkeiten. Das Telefon klingelt, und eine Stimme droht damit, Rudis Frau alles zu erzählen. Kurz darauf besucht ihn unvermutet das süße Objekt der Begierde, und weil zu allem Überfluss auch Schwiegermutter Gerda (Sabine Gräßle) ins Haus platzt, sperrt er das Mädchen in eine antike Truhe. Seine Frau Thea (Barbara Weiß) macht sich überhaupt nichts aus Antiquitäten.

Showdown mit der Schwiegermutter

Sie will die Truhe so schnell wie möglich loswerden und wird mit dem dem Antiquitätenhändler Lutz Hoppe (Armin Engelhardt) handelseinig. Von nun an geht es rund. Rudi muss mehrmals die Truhe zu einem höheren Preis zurückkaufen, weil jedes Mal eine "Leiche" darin liegt. Er setzt alle Hebel in Bewegung, eine Katastrophe zu vermeiden, bringt sich jedoch immer mehr in Schwierigkeiten, da er den Käufer der Truhe fälschlicherweise auch noch für den Erpresser hält. Dann taucht auch noch der Erpresser Siggi (Felix Walther Jun.) auf. Das hätte er besser nicht getan, denn jetzt kommt es zum Showdown mit der resoluten Schwiegermutter, die dem Gauner klar macht, wo es lang geht.

Das Stück kam gut an, und die Gäste sparten nicht am Applaus. Begeistert zeigten sich auch Ute Wetzel und Joachim Rösch aus Bad Herrenalb. "Wir sind jedes Jahr da", sagte Wetzel und Rösch meinte, für ein Amateurtheater sei die Aufführung profimäßig gemacht. Die Truppe verstehe sich auch gut miteinander.

Nach anderthalb Stunden Theater, war aber noch lange nicht Schluss. Im zweiten Teil des Abends präsentierten die Aktiven des Vereins, Spielerfrauen, Alte Herren und die Jugend Schlag auf Schlag bis zum großen Finale ein rasantes Showprogramm. Den Auftakt machte der Bernbacher Nachwuchs-Rapper und Youtuber "Nyso", alias Nikolai Zimmermann. Er brachte seinen neuesten Rap, "Lieber am Strand". Ein Hingucker waren die Spielerfrauen als Showgirls in bunten Röcken und Pettycoat im Stil der Fünfzigerjahre. Themen der Songs waren Süßigkeiten, Lollipops und Schokolade.

Orientalischer Einschlag

Fester Bestandteil des Unterhaltungsabends ist das Bad Herrenalber Klostergericht, das zum 16. Mal tagte. Das Tribunal mit den "Klosterbrüdern" Frank Hamberger, Klaus Kull, Rüdiger Haid (Akkordeon), Christian Romoser und Matthias Breithaupt, hatte diesmal einen orientalischen Einschlag und thematisierte mit spitzer Zunge allerhand Aufreger am Ort. So solle die Hangsicherung im Gaistal, bisher "Klagemauer" genannt, jetzt "Black Forest Wallstreet" heißen. Oder das Hotel Oriental am Kurpark. Der frische Wind aus dem Morgenland sei nur eine Fata Morgana für den Gemeinderat gewesen, "aus nix ist gar nix geworden". Zum Thema SV Sportheim, für das ein neuer Pächter gesucht wird, fragten die Mönche, ob das nichts wäre für Bürgermeister Norbert Mai, der nächstes Jahr in Ruhestand geht. Auch ein Vorschlag zur Umnutzung der Therme als "Thermalwasser-Hundepuff", stand im Raum, und der Landkreiswechsel, den bisher nur die Fischreiher geschafft haben. "Vielleicht kommt es doch noch ganz anders und wir werden autonom", orakleten die Klosterbrüder. Durch das Programm führten humorvoll Felix Daub und Felix Walther.