Gute Laune beim Pilz-Verkostungs-Termin im Alten Schulhaus in Neusatz (von links): Sibylle Gentil, Cornelia Huber, Manfred Senk, Markus Merkle, Marliese Wurster, Ulrich Wurster, Eva Aldinger und Wolfhart König. Foto: Gegenheimer Foto: Schwarzwälder-Bote

Wenig zu tun hatten die Ehrenamtlichen der IG Moschde in dieser

Wenig zu tun hatten die Ehrenamtlichen der IG Moschde in dieser Saison. Einen einzigen öffentlichen Mosttermin gab es, wie Ulrich Wurster berichtete, an dem es eine einzige große Anmeldung gab – und die aus Burbach.

(geg). Die Instandsetzung und Inbetriebnahme der alten Mostpresse unter dem Dach der IG Moschde Neusatz/Rotensol in der Obstsaison 2016 war ein großer Erfolg.

"Wir sind kaum nachgekommen mit den Terminen", erzählt Ulrich Wurster rückblickend. Da gerade die Heißabfüllung und das Bag-in-Box-System sich großer Nachfrage erfreuten, wurde, fast ausschließlich aus dem Erlös der vergangenen Saison, 2017 ein weiterer Kessel angeschafft. Damit kann bei der Obstsaison 2018 die Beutelabfüllung von Saft noch einmal zügiger vonstatten gehen.

Bad Herrenalb-Neusatz/Rotensol. "Bei uns hier war es ein Totalausfall", so Wurster, geschuldet dem Mangel an Obst durch den späten Frost Mitte April. Keine Früchte auf den Bäumen – da wandten sich die rührigen IG-Mitglieder jetzt einen Sonntag lang jenen Lebewesen zu, die – weder Pflanze noch Tier – an und unter den Bäumen wachsen, vorzugsweise im Wald: den Pilzen.

Spontan geboren wurde die Idee bei der Waldbegehung der Stadt Bad Herrenalb eineinhalb Wochen zuvor, bei der unter anderem die Stadträte und IG-Mitglieder Wolfhart König und Markus Merkle sich von der profunden Pilzkenntnis ihres Ratskollegen Manfred Senk beeindrucken ließen. Da sie außerdem Hobbyköche aus Leidenschaft sind, wurden schnell Nägel mit Köpfen gemacht und Ex-Förster Senk für eine Pilzwanderung mit anschließender Verkostung gewonnen. Eben unter dem Dach der IG Moschde, aus deren Mitte sich schnell weitere Interessenten fanden.

Leider, so Pilzkenner Senk, sei die ideale Sammelzeit inzwischen vorbei.

Die vorangegangene Witterung und – wie auch Mitwanderer Wurster feststellte – das viele den Boden bedeckende Laub machten die Pilzsuche gegen Ende Oktober trotz des goldenen Wetters eher zäh. Und die Ausbeute für die Pilz-Kulinariker übersichtlich. "Daher bin ich vermehrt auf die Pilzsystematik und deren Bedeutung für das Ökosystem eingegangen", berichtet Senk. Und fand in Mitwanderern wie Sibylle Gentil beeindruckte Zuhörer. Eine Schmetterlingstramete (Coriolus), Heilpilz mit universaler Wirkung, wanderte gleich in den Korb.

Stattlicher Hexenröhrling

Auch die Kulinarik-Fans unter den Sammlern kamen in der Küche im Alten Schulhaus in Neusatz doch noch auf ihre Kosten.

Nach einer Wanderung entlang des historischen Grenzweges im Laubwald unterhalb von Neusatz und Rotensol – "Wir haben im Badischen gewildert!" – brachten sie einen stattlichen Hexenröhrling samt einiger Violetter (amethystblauer) Lacktrichterlinge mit.

Während Senk die restlichen gesammelten Pilze detailliert bestimmte, Eva Aldinger und Cornelia Huber putzten und wuschen, war Wolfhart König Herr über die Kochtöpfe, und Marliese Wurster verriet: "Wir bereiten eine Speck-Sahne-Sauce mit den Pilzen zu. Dazu gibt es Schnitzel."

Markus Merkle sorgte für passendes vergorenes Obst-Gepresstes: "Ein schönes Glas Grauburgunder gehört dazu!"