Religion: Badische Landessynode tagt

Bad Herrenalb. Mit einem Abendmahlsgottesdienst ist am Sonntagabend die Herbsttagung der badischen Landessynode in Bad Herrenalb eröffnet worden. Bis zum Donnerstag, 26. Oktober, steht eine Vielzahl von Themen und Entscheidungen auf der Tagesordnung. Dazu gehören unter anderem die Verabschiedung des Doppelhaushalts 2018/19, eine neue Gottesdienstgesamtkonzeption sowie das Thema Mitgliederorientierung.

Notwendige Spannung

In seiner Predigt in der Bad Herrenalber Klosterkirche erinnerte Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh an den reformatorischen Aufbruch vor 500 Jahren als "Bewegung in die Weite hinein", die allen Menschen gegolten habe, "mehr als eine innerkirchliche oder gar klösterliche Reformbewegung".

Die Kirche rief der Landesbischof besonders dazu auf, die Menschen der Gegenwart "dazu zu verlocken, innezuhalten, außen vor zu sein, zu beten. Sie in unsere wunderbaren Kirchen einzuladen; immer wieder darauf hinzuweisen, dass nur wer innehält und regelmäßig alles Tun, Arbeiten und Kaufen unterbricht, frei wird für ein Leben in Fülle."

Synodalpräsident Axel Wermke (Ubstadt-Weiher) unterstrich in seiner Begrüßung die geistliche Dimension aller Beratungen der Synodalen. "In Gottesdienst, Andachten und Gebeten pflegen wir Gemeinschaft und suchen Hilfe und Trost im Wort Gottes", erklärte Wermke und wünschte allen Beteiligten Gottes Segen.

Am Montag wurde der Landessynode der Entwurf für den Doppelhaushalt 2018/2019 vorgestellt. Nun beraten die Landessynodalen Themen und Gesetze im Detail in vier Ausschüssen – dem Bildungs- und Diakonie-, dem Rechts-, dem Finanz- sowie dem Hauptausschuss.

Ab Mittwochnachmittag und Donnerstagsvormittag tagt die Synode dann wieder als Ganzes – im Plenum und öffentlich.

Am Dienstagnachmittag findet zudem ein Studiennachmittag zum Thema "Mitgliederorientierung – eine Herausforderung für die Kirche" statt.

Zweimal jährlich

Die Landessynode der Evangelischen Kirche in Baden ist das 75-köpfige "Kirchenparlament" der rund 1,2 Millionen Protestanten in Baden. Sie ist eines von vier kirchenleitenden Gremien neben dem Landesbischof, dem Oberkirchenrat und dem Landeskirchenrat. Die Landessynode beschließt den Haushalt, verabschiedet Gesetze sowie Projekte und wählt den Landesbischof oder die Landesbischöfin.

65 Mitglieder wurden von den Bezirks- und Stadtsynoden gewählt, zehn weitere vom Landeskirchenrat im Einvernehmen mit dem Landesbischof berufen. Den Vorsitz hat Synodalpräsident Wermke. Zweimal jährlich trifft sich die Landessynode im "Haus der Kirche" in Bad Herrenalb. Das griechische Wort Synode bedeutet sowohl "gemeinsamer Weg" als auch "Versammlung zur Beratung".