Das überarbeitete Angebot für das Fußgänger-Leitsystem beläuft sich auf rund 27.600 Euro brutto. Foto: Kugel

Zwei Eilentscheidungen im Gemeinderat. Noch vor Beginn der Schau soll Montage erfolgen.

Bad Herrenalb - In der Sitzung des Bad Herrenalber Gemeinderats informierte die Stadtverwaltung am Mittwochabend über zwei Eilentscheidungen. Wegen der Gartenschau musste schnell gehandelt werden.

Wie die Verwaltung ausführte, habe das Büro Kromer Mobility die Vorplanungen abgeschlossen. Die "Zielspinnen" für die innerörtlichen Leitsysteme lagen somit vor. Nach einer internen Sitzung Anfang Januar sei zur Reduzierung und Abstimmung der endgültigen Standorte ein "Lastenheft" aufgestellt worden. Dieses habe das Bauamt überarbeitet.

Es folgte eine beschränkte Ausschreibung. Acht Fachfirmen und Hersteller wurden angeschrieben. Die Leistungen wurden in drei Lose aufgeteilt: 1. Fußgänger-Leitsystem, 2. Parkplatz-Leitsysteme und 3. Hotel- sowie Klinik-Leitsystem.

Beim Los 1 erfüllte keines der drei vorliegenden Angebote die Bewerbungsbedingungen, weshalb die Ausschreibung aufgehoben werden musste. Um dennoch die Maßnahmen vor der Gartenschau, die am 13. Mai beginnt, ausführen zu können, verhandelte die Verwaltung mit dem günstigsten Bieter freihändig.

Das überarbeitete Angebot für das Fußgänger-Leitsystem beläuft sich auf rund 27 600 Euro brutto. Um rechtzeitig die Produktion, Lieferung und Montage vor der Eröffnung der Großveranstaltung "Blütentraum und Schwarzwaldflair" hinzubekommen, musste eine Eilentscheidung getroffen werden.

Sichtbare Stahlteile

Die Firma Kurt Ries GmbH aus Bruchsal machte auch bei den Losen 2 (circa 16 400 Euro) und 3 (rund 15 800 Euro) das Rennen.

Außerdem nahmen die Stadträte die Eilentscheidung zur Beauftragung der Lieferung und Montage der neuen Mülllager-Einhausung hinter der Konzertmuschel zur Kenntnis. Auftragssumme: knapp 37 000 Euro.

Das bisherige Nebengebäude zur Lagerung der Müllbehälter, des Leerguts und anderer Geräte und Güter musste wegen der neuen Hauptwegeführung abgebrochen werden. Als idealer Alternativstandort bietet sich lediglich die Grünfläche hinter der Konzertmuschel zwischen dem neuen Hauptzugangsweg/Lieferantenzufahrt und der Alb-Uferböschung an. Hier können die Behälter und andere Lagergüter leicht zugänglich außerhalb der unmittelbaren Bewirtung und trotzdem in unmittelbarer Nähe des Küchen- und Logistikbereichs der Kurhauspächter untergebracht werden. Auf einem leicht zu reinigenden (beschichteten) Betonboden wird eine überdachte Stahl-Leichtbaukonstruktion mit gut durchlüfteter Lärchenholzverschalung aufgebaut. Die sichtbaren Stahlteile erhalten die im gesamten Stadtkern-Sanierungsgebiet verwendete Eisenglimmer-Beschichtung. Weil nur wenig Baubreite zur Verfügung steht, gibt es jeweils zweiseitige Schiebetore.

Freudige Geschäftsführerin

Sie könne es kaum erwarten, bis es losgehe. Voller Freude berichtete Stadtkämmerin und Geschäftsführerin Sabine Zenker über den Kosten- und Zeitplan zur Gartenschau. Die Schlussabrechnungen gingen nach und nach ein, wobei sich die Zahlen sicherlich noch ändern würden. Aber mit der Obergrenze der Bau-Nettokosten von zehn Millionen Euro komme man auf jeden Fall hin. Das Restbudget belaufe sich zurzeit auf etwa 1,185 Millionen Euro. Auf Nachfrage teilte sie mit, dass die Arbeit des städtischen Bauhofs selbstverständlich in Rechnung gestellt werde.

Als eine der letzten Maßnahmen vor der Eröffnung nannte Zenker die Deckschicht der wassergebundenen Wege im Mai auf der Schweizer Wiese. Der Grundausbau sei weitestgehend fertiggestellt.

Satzung geändert

Einstimmig sagte der Gemeinderat Ja zur ersten Änderung der Satzung über die Erhebung einer Kurtaxe zum 1. Mai. Die Neufassung wurde im November 2016 beschlossen (wir berichteten).

In der bisherigen Fassung ist geregelt, dass man die pauschale Jahreskurtaxe vierteljährlich erhebt. Dies ändert sich nun – künftig kann monatsweise eine Veranlagung erfolgen.

Ja sagte das Gremium zudem zum Bebauungsplan "Rennberg, 3. Änderung". Es gab keine nennenswerten Einwendungen. Als Ziel wird von der Verwaltung genannt: Lösung von planerischen Detailproblemen, die eine Vermarktung und Bebauung der noch nicht veräußerten Grundstücke behindern.