Das liebliche Dobelbachtal soll künftig Teil des Hirschpfads werden. Foto: Gegenheimer Foto: Schwarzwälder Bote

Tourismus: Große Nachfrage von Schulklassen / Themenwege bei Besuchern besonders beliebt

Themenwege locken Gäste – das weiß auch die Stadt Bad Herrenalb. Der Quellen- und der Wildkatzenerlebnispfad sind beste Beispiele dafür.

Bad Herrenalb. Der eine auf gut vier Kilometern unweit der Alb von der Kernstadt bis zur Spechtschmiede, der andere als Rundweg von etwa sechs Kilometern ab der Talwiese und um Zieflensberg teilweise über "Wildkatzen-Schleichpfade", jeweils mit Aktionsstationen, haben sie sich einen Namen bei Wanderern aller Altersgruppen gemacht.

"Sobald das Frühjahr kommt, werden die Stationen und Wege instand gesetzt dort, wo ihnen das Wetter über die Wintermonate zugesetzt hat", sagt Touristik-Geschäftsführerin Sabine Zenker, "begehbar sind sie trotzdem jederzeit". Dasselbe gilt für den Klosterpfad, der über knapp fünf Kilometer nach Frauenalb führt. Für ihn ist im begonnenen Jahr eine Erweiterung vorgesehen, wie Zenker erklärt: "Da die Nachfrage von Schulklassen groß ist, kommt der "Klosterpfad für Kids". Mit jugendgerechten Thementafeln und einigen zusätzlichen Stationen. Wie beim Wildkatzenpfad können Fragen beantwortet und ein Diplom erworben werden.

In die Jahre gekommen ist der Bernbacher Walderlebnispfad "Hardtberg". "Den werden wir uns 2018 konzeptionell anschauen", so Zenker, "dafür werden wir das Gespräch mit allen Beteiligten suchen und gemeinsam überlegen, was in welchem Umfang passieren kann."

Das größte Themenweg-Projekt des beginnenden Jahres wird der Hirschpfad sein. In einer Verschmelzung aus Aufwertung des teils erneuerungsbedürftigen Naturerlebnispfads Dobeltal und weitergehender Erschließung des Hirschgeheges im Dobeltal soll dieses Frühjahr mit den Bautätigkeiten begonnen werden. Wenn der Gemeinderat seine Genehmigung erteilt. Voraussichtlich im Februar oder März wird das Thema auf die Agenda kommen.

Dass trotz Beschlussfassung des Rats im Mai 2017 die Details zur Umsetzung des Projekts nicht früher entschieden werden können, liege an Regularien, so Zenker. Habe man ursprünglich vorgehabt, die Förderanträge für die Konzeptionierung (EU-LEADER-Programm) und die Umsetzung (Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord) parallel zu stellen, habe doch erst der positive Bescheid für die Konzeption abgewartet werden müssen, ehe im November 2017 der Antrag beim Naturpark habe gestellt werden können. Positiver Effekt: Nachdem für die Konzeption 11 000 Euro (60 Prozent) Zuschuss bewilligt worden waren, stellte sich im Lauf der Konzeptionierung dann heraus, dass die Umsetzungskosten statt der ursprünglich geschätzten mehr als 130 000 Euro netto bei deutlich weniger, nämlich rund 80 000 Euro liegen. Eine Zuwendung in Höhe von 37 000 Euro gemäß Förderquote wurde daraufhin im November beim Naturpark beantragt. Ein positiver Bescheid liegt mittlerweile vor.

Behindertenparkplätze vorgesehen

Es hätten auch bereits verschiedene Termine unter anderem mit dem Staatsforst und den Eignern des Wildgeheges stattgefunden, berichtet die Touristik-Geschäftsführerin. "Der Startpunkt für den Hirschpfad wird im Dobeltal sein", erläutert Zenker, "unweit Schule und Kindergarten werden Parkplätze eingerichtet." Die sollen auch der angestrebten teilweisen Barrierefreiheit des Themenweges Rechnung tragen, also auch Behindertenparkplätze einschließen. Menschen mit Handicap sind neben Familien mit Kindern die Hauptzielgruppe des Hirschpfades. Die Erlebniselemente des seitherigen Naturerlebnisweges würden teilweise erhalten, wie etwa das Wassertretbecken, so Zenker, veraltete Schilder abgebaut und durch neue, kindgerechtere ersetzt, der Weg an sich ausgebaut. Rund um das Hirschgehege, so sieht es das Gesamtkonzept vor, sollen unter anderem Kriechtunnel für Kinder entstehen sowie eine Aussichtsplattform, von der aus ein besserer Blick über das Tiergehege möglich wird. Ende 2018, so schätzt Zenker, sollte der Hirschpfad fertig sein.