Stammtisch: Unabhängige Bürgervereinigung hat eingeladen

Bad Herrenalb. Die Themen "Chancen von Tourismus und Gastronomie", zu denen Dehoga-Kreischef Rolf Berlin einen Vortrag hielt, sowie die allgemeinen Vorstellungen und Vorschläge der Unabhängigen Bürgervereinigung (UBV) für eine zukünftige nachhaltige Entwicklung von Bad Herrenalb lockten knapp 40 Bürger zum UBV-Stammtisch. Jedoch waren laut Mitteilung weniger als eine Handvoll Vertreter aus der Gastronomie anwesend.

Neuer Trend

Rüdiger König stellte die Überlegungen der UBV für die Zukunft von Bad Herrenalb vor: In erster Linie sollte man sich zu einem Wohn- und erst in zweiter Linie zu einem Tourismusort weiterentwickeln. Unter anderem stellte er fest: Die Einkaufsmöglichkeiten seien hervorragend, auch habe man eine gute Anbindung des ÖPNV in Richtung Albtal, Pforzheim und Bad Wildbad. Verbesserungswürdig seien die Verbindungen nach Baden-Baden und Bernbach.

Der neue Trend gehe in Richtung Wellness-Wochenende – dafür sei Bad Herrenalb hervorragend geeignet.

Wichtig sei ganz dringend eine schnelle Ausweisung von Wohngebieten in der Kernstadt und in den Teilorten.

Die UBV habe Zweifel daran, dass die Regierungen (Bund, Land, Kreis) die Wohnungsnot und die Kostenexplosion in den Städten durch die bislang vorgesehenen Maßnahmen in den Griff bekomme.

"Um die Wohnungsmöglichkeiten in den Randgebieten der Ballungszentren attraktiv zu machen, ist eine der Voraussetzungen, dass der ÖPNV in diesem Bereich erheblich ausgebaut wird, kürzere, bedarfsbezogene Taktungen bei den Verkehrslinien eingerichtet werden, bei gleichzeitiger Reduzierung der Beförderungskosten, eventuell sogar eine unentgeltliche Beförderung", wird des Weiteren mitgeteilt.

Angesprochen worden sei auch, dass Bad Herrenalb ganz dringend der Ausweisung eines Gewerbegebietes/Handwerkerzone bedürfe, das strategisch verkehrsgünstig liegen sollte.

Dehoga-Chef Berlin sprach über die allgemeinen Probleme, die Gastronomie und Hotellerie haben. Dazu gehöre die hohe Mehrwertsteuer von 19 Prozent für die Gastronomie. Durch unterschiedliche Mehrwertsteuern werde die Gastronomie benachteiligt – auch im Verhältnis mit den ausländischen Nachbarn. Zudem wurden die problematischen Arbeitszeit-Vorschriften in der Gastronomie angesprochen.

Frage nach Therme

Zu diesen Themen wurde in der anschließenden Diskussion festgestellt, dass die Rahmenbedingungen der EU zum Arbeitsrecht den nationalen Staaten eigentlich mehr Freiraum zugelassen hätten. So liege das Problem auch in der Regierungshauptstadt Berlin.

Berlin lobte Bad Herrenalbs schönes Stadtbild und die Umgebung aus vollem Herzen und meinte, das würde mit Sicherheit Gäste anziehen – und eine gute regionale Küche werde immer mehr Liebhaber finden.

Weiter waren neu auszuweisende Wohnbaugebiete ein Diskussionsthema.

Zum Schluss der Veranstaltung wurde noch eine Frage an die Stadträte gerichtet: Was passiert mit der Siebentäler Therme? Die einzige Antwort lautete: Man wisse es nicht, außer dass am 31. Dezember vorliegen müsse, wie man die Therme auf eine schwarze Null bringt.