Manuela Frei (links) erklärt bei der Vernissage, wie ihre Werke entstehen. Foto: Zoller Foto: Schwarzwälder Bote

Vernissage: Ausstellung mit Werken von Manuela Frei im Parkrestaurant Bad Herrenalb eröffnet

Bad Herrenalb. "Es ist wie mit dem Kreislauf des Lebens", erläutert Manuela Frei am vergangenen Freitag auf ihrer Vernissage im Parkrestaurant in Bad Herrenalb. In ihrer Einführung berichtet die Ettlinger Künstlerin vor rund 50 Gästen über die Vielschichtigkeit ihrer Bilder und Skulpturen, die sie mit ihrem Leben vergleicht: "Vielschichtig wie mein Leben haben auch meine Bilder viele Schichten."

In ihren Motiven – soweit man davon sprechen kann, denn es handelt sich um abstrakte Kunst – geht es um Veränderungen, um Gegensätze und um Entwicklungen, die Frei selbst als experimentelle Prozesskunst bezeichnet. Dabei glaubt man kaum, dass sie selbst ihre künstlerische Laufbahn erst vor vier Jahren begonnen hat.

In ihrer nun vierten Ausstellung hat sie sich dem Thema "Kreise" gewidmet, obwohl ausschließlich eckige Bilder zu sehen sind. Gearbeitet wird immer nach dem Vorbild der Natur. "Wir wachsen, wir vergehen, es bricht was auf, es häutet sich, es zersetzt sich und es fängt wieder neu an", so die Künstlerin, die Motive gestaltet, die sie zum Beispiel auf ihren langen Spaziergängen am Wasser oder auch auf Reisen "gespeichert" hat. Dabei achtet sie auf interessante Ausschnitte sowie das Zusammentreffen von Farben und Formen, um wahrhaft Gewichtiges zu präsentieren. Ihre Motive entstehen nämlich aus Marmormehl, Spachtelmasse oder Sumpfkalk meist intuitiv. Dabei werden sie nicht stehend auf der Staffelei, sondern liegend bearbeitet, denn sonst würde das Material von der Leinwand fallen.

Zunächst heißt es Marmormehl mit einem Binder anrühren und dann als Masse mal dicker, mal dünner mit einem Spachtel auf die grundierte Leinwand auftragen. Mit dem Einbinden von verschiedenen Materialien entstehen während der Trocknungsphase Risse, manche fein, manche kräftiger, die dann mit Farb-Auf- und Abtragungen weiter bearbeitet werden. Dabei stehen die Risse im Vordergrund und zeigen nach dem Vorbild der Natur eine Vielschichtigkeit die auch mit Erlebtem, Gelebtem oder Geliebtem in Verbindung gebracht werden kann.

"Da ich ein Wassermensch bin ist vieles Blau, man kann daraus aber auch tolle Schattierungen machen", so Manuela Frei, die als selbstständige Grafikerin und gelernte Schaufensterdekorateurin weiß, wie man Dinge in Szene setzt. Da sie die Risse selbst nicht beeinflussen kann, bietet jedes Werk eine neue Überraschung. Und das wiederum beschreibt die Künstlerin getreu dem Motto des französischen Philosophen Jaques Derrida: "Das Bild hat immer das letzte Wort."

Wer sich dennoch über die Gedanken der Künstlerin zum Bild informieren möchte, nutzt als "schnelle Antwort" den QR-Code, der bei der Ausstellung jedem einzelnen Bild beigefügt ist. Die Ausstellung kann während des normalen Restaurantbetriebes besichtigt werden und darüber hinaus besteht die Möglichkeit, Führungen mit Manuela Frei zu besuchen. Die Termine stehen auf der Webseite unter www.mpunktfrei.de/atelier/termine

Die Ausstellung unter dem Titel "Kreise" ist bis zum April 2019 zu sehen.