In das "Parkhotel Luise" in Bad Herrenalb wurde ein siebenstelliger Betrag investiert. Foto: Privat

Größtes Hotel der Kurstadt gehört jetzt Birgit Scherer. Umfassende Renovierung.

Bad Herrenalb - Bad Herrenalbs größtes Hotel hat 143 Zimmer und heißt jetzt "Parkhotel Luise". Mit dem geänderten Namen begann für das ehemalige Best Western Hotel am Fuße des Mayenbergs eine neue Ära.

Neue Eigentümerin ist Birgit Scherer. Sie verfügt über große Erfahrungen in der Immobilienbranche und hat durch eine umfassende Renovierung mit Investitionen in siebenstelliger Höhe den in den 1980er-Jahren erbauten Hotelkomplex ins 21. Jahrhundert katapultiert.

Wer heute das Hotel betritt, staunt über die neue Einrichtung mit modern-glamourösen Designelementen. Die extravagante Inneneinrichtung trägt die Handschrift von Birgit Scherer, Chefin des Hauses. "Ich kaufe auf Messen in Paris, Belgien und anderswo Einrichtungsstücke, die mir gefallen und finde dann dafür einen Platz im Haus", erklärte Birgit Scherer im Gespräch mit unserer Zeitung.

Das Ergebnis dieses intuitiven Vorgehens ist ein Stilmix, bei dem ein Hirschgeweih neben Sesseln mit Bezugsstoff aus Zebramuster hängt. Hinter dem Empfangstresen aus grob gehauenen Balken eines alten Fachwerks steht eine filigran geschnitzte Scheintür aus Thailand. "Es scheint, als ob jedes Möbel, jedes Detail, jedes Dekostück eine eigene Geschichte zu erzählen vermag", beschreibt ein neu aufgelegter Hotelprospekt.

"Wir werden uns als Hotel der Kategorie ›Drei Sterne plus‹ zertifizieren lassen", erklärte Stephan Bode. Er ist Eigentümer des Hotels Schwarzwald Panorama auf der gegenüberliegenden Talseite und hat mit seiner Hotelbetriebs- und Verwaltungsgesellschaft das Management des Parkhotels Luise übernommen. Der Vertrag ist zunächst bis Ende 2018 begrenzt. Als Zielgruppen nennt der Hotelmanager Hipster, also stilbewusste junge Leute, Menschen im besten Alter und Familien. Bode: "Außerdem wollen wir das Parkhotel Luise zu einem Hochzeitstempel machen." Dazu schwebt ihm vor, einen bestehenden rundum verglasten Turm des Hotelkomplexes zu einer Kapelle für standesamtliche Trauungen einzurichten. Als Arbeitstitel wählten er und sein Team den Begriff "Storchennest". "Trauen Sie sich im Storchennest über Bad Herrenalb!", könnte ein Slogan heißen.

Nachhaltigkeit als Ziel

Auch für andere Familienfeiern wendet man sich in Zukunft verstärkt an Bad Herrenalber Bürger und Gäste der Region. Dreh- und Angelpunkt ist hier die Küche samt öffentlichem Restaurant. "Die Küche wird biozertifiziert", sagte Bode. Für ihn ist Nachhaltigkeit ein wichtiges persönliches Ziel. Für Vereine und Firmen stehen im Haus sechs Tagungsräume zur Verfügung. Ein bekannter Ort der Geselligkeit war in der Vergangenheit die Felsenkeller-Bar. Sie wird umgestaltet. "Kuhstall" heißt hier der Arbeitstitel. Der Spa-Bereich aus Schwimmbad, Finnischer Sauna, Dampfbad und Schönheitssalon stehen allen Hotelgästen offen. Auch Tagesgäste sind willkommen.

In den Zimmern der obersten Etage wird sich noch einiges verändern, verrieten Birgit Scherer und Stephan Bode. Hier sollen individuell gestaltete Suiten entstehen. Denkbar sei zum Beispiel eine Suite mit privater Sauna oder einem eigenen Spa-Bereich für Massagen. "Das Hotel soll ein Ort sein, wo Zeitgeist und Lebenslust einander begegnen". Das ist das Motto über allem. "Und hier entsteht ein weiterer wirtschaftlicher Motor für Bad Herrenalb", sagte Stephan Bode.

Die bisherige Belegungsrate von 47 Prozent soll auf mehr als 60 Prozent gesteigert werden. Aus den bisher 25 Mitarbeitern wird dann ein Team aus 70 bis 75 Hotelangestellten, stellte Stephan Bode in Aussicht.

Info: Verbund

(gla). Das Parkhotel Luise in Bad Herrenalb ist das zentrale Hotel der "Luisenhotels GmbH & Co. KG". Zu diesem Verbund gehören bisher drei Häuser in Bad Bergzabern: das Hotel Luisenpark (40 Zimmer), das Hotel Luise (32 Zimmer) und das Gästehaus Luise (15 Zimmer). Ab März 2018 gehört auch das Waldhotel Luise in Freudenstadt (60 Zimmer) zur Hotelgruppe. Stephan Bodes Gedanke ist, sein Management im Parkhotel Luise Stück für Stück auf die anderen Häuser zu übertragen und dabei Synergien zu nutzen.