Die beiden großen Kirchen haben immer ihre Glaubenslehren gegenüber anderen Weltanschauungen verteidigt. Foto: Cuhna

90 Jahre evangelische Weltanschauungsarbeit in Baden: Neue Impulse für theologische Fragestellungen.

Bad Herrenalb - 1924 wurde in der Evangelischen Landeskirche in Baden eine Zentrale eingerichtet, die sich mit Themen der Weltanschauungen befasste.

Bis 1934 wurde sie von dem in Kirchardt in Nordbaden geborenen Religionslehrer Albert Weckesser geleitet. 90 Jahre später befasst sich die Evangelische Akademie Baden vom 8. bis 9. November in Bad Herrenalb (Haus der Kirche - Evangelische Akademie, Dobler Straße 51) mit Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Weltanschauungsarbeit. Die Tagung "Wie, bitte, heißt die Gemeinschaft? 90 Jahre Weltanschauungsarbeit in Baden" will deutlich machen, dass die Weltanschauungsarbeit bis zum heutigen Tag sowohl von jeweils aktuellen theologischen, gesellschaftlichen und kirchenpolitischen Strömungen geprägt als auch ein Spiegelbild aktueller religiöser Prozesse ist. So ging es der klassischen Weltanschauungslehre vor allem um die "Verteidigung der christlichen Lehre", während später die "Sektenjagd" mit aus heutiger Sicht schwierigen Aussagen ins Zentrum rückte.

"Die heutigen Anforderungen", so Pfarrer und Religionswissenschaftler Gernot Meier, Weltanschauungsbeauftragter der Evangelischen Landeskirche in Baden, "sind kaum noch mit den Erfordernissen der letzten Jahrzehnte zu vergleichen." Heute seien Konzepte anderer Wissenschaften hinzugetreten, die neue Impulse für theologische Fragestellungen und Einschätzungen geben würden.

Zu Gast in Bad Herrenalb sind unter anderem die Wissenschaftler Matthias Pöhlmann (München), Jan Badewien (Überlingen), Reinhard Hempelmann (Berlin), Matthias Kreplin (Karlsruhe), Claudia Wustmann (Rostock) und Katharina Neef (Leipzig). Ansprechpartner zum Thema ist Gernot Meier Telefon 0721/9 17 53 15.