Die Wasserbüffel lassen es sich gut sein im Biotop neben der Kurgärtnerei im Süden von Bad Dürrheim. Dort sind sie im Auftrag der Landschaftspflege im Einsatz. Foto: Kretzschmar

Tierische Landschaftspfleger erfolgreich im Einsatz. Erweiterung des Geländes im Gespräch.

Bad Dürrheim - Das vor einigen Jahren angelegte Biotop im Süden Bad Dürrheims, neben der Kurgärtnerei, erweist sich als großer Gewinn für seltene Tier- und Pflanzenarten. Das Regierungspräsidium überlegt bereits, die Fläche zu erweitern.

Die Erweiterung könnte einer Verdopplung der jetzigen, etwa sieben Hektar großen Fläche nahekommen, erklärt Friedrich Kretzschmar, der sich im Bereich des Regierungspräsidiums Freiburg um den Bereich Landschaftspflege kümmert. Noch ist eine Entscheidung wegen einer Flächenvergrößerung nicht gefallen. Der Einsatz von Wasserbüffeln zur Gestaltung des Biotops soll zuerst weiter überwacht werden.

Im Mai vergangenen Jahres wurde mit der Beweidung durch Büffel auf dem Gelände begonnen, berichtet Kretzschmar. Der Schilfbestand konnte dadurch zurückgedrängt und das Gelände durch die schweren Tiere ein Stück weit modelliert werden. Es entstanden Suhlen, die beispielsweise von Kiebitzfamilien bevorzugt zur Nahrungssuche genutzt wurden. Balzende Bekassinen und Rotschenkel wurde auf der beweideten Fläche gesichtet, ebenso Waldwasserläufer im lichten Fichtenbestand, freut sich Kretzschmar über die erfolgreiche Pflegemaßnahme. Wenn diese positive Bilanz anhält, geht Kretzschmar davon aus, dass mit dem Landwirt aus Marbach, von dem die Wasserbüffel stammen, längere Verträge über fünf Jahre hinweg geschlossen werden. Erst dann werde sich auch eine mögliche Erweiterung der Biotopfläche klären. Diese würde sich dann im Süden anschließen.

Derzeit seien rund sieben Hektar des Biotops mit einem Zaun abgegrenzt, damit die Wasserbüffel nicht ausbüxten. Die Zahl der Tiere werde dem Wachstum des Schilfs angepasst. Derzeit, zur Hauptvegetationszeit des Schilfs, seien rund 20 Wasserbüffel im Einsatz. Zum Herbst hin werde deren Zahl wieder reduziert, bevor die Tiere im Oktober ganz von der Weide genommen würden.

Eine unliebsame Überraschung gab es bei der Modellierung des Geländes durch Bagger. Bei dem Erdaushub vor einigen Jahren wurde laut Kretzschmar eine Belastung des dortigen Bodens mit Schwermetallen und Kohlenwasserstoffen ermittelt. Das Landratsamt habe auch nach intensiver Suche nach den Ursachen keine Hinweise gefunden, dass die Fläche ehemals als Deponie oder zur Ausbringung von Klärschlamm oder ähnlichem genutzt worden wäre. Am wahrscheinlichsten sei wohl, dass es sich um natürliche Belastungen handle oder die Fläche vor sehr langer Zeit als Feuchtwiese genutzt und dabei organisches Material aus privaten Gruben als Dünger eingesetzt wurde, mutmaßt Kretzschmar. Da die Belastung nicht sonderlich ausgeprägt sei, habe mit der Wasserbehörde ausgehandelt werden können, dass der Erdaushub umgelagert und gleichmäßig auf einer etwa ein Hektar großen Fläche im Schilfbestand innerhalb des Geländes verteilt werde.

Zum Biotop gehört auch eine Teichfläche, wo auch schon ein Zwergtaucherpaar Bruterfolg hatte. Regelmäßig würden Limikolen, Krick- und Knäckenten gesichtet, zeigt Kretzschmar die Wertigkeit des Biotops auf.