Schirmherrin des Projektes "Bad Dürrheim blüht auf", Gerlinde Kretschmann (in der Mitte mit weißem Mantel), erfreute sich an der Blütenpracht in der Salinenstraße. Foto: Kaletta Foto: Schwarzwälder Bote

Blühwiesen: Für Gerlinde Kretschmann übernimmt Bad Dürrheim eine Vorreiterrolle

Naturschutz geht uns alle an", sagte Gerlinde Kretschmann, die am gestrigen Freitag in die Kurstadt zu einem Blühspaziergang kam. Für das Projekt "Bad Dürrheim blüht auf" hat sie für das Jahr 2019 die Schirmherrschaft übernommen.

Bad Dürrheim. Für die Schirmherrin gab es gleich einen Sonderapplaus, denn die Schirmherrschaft bewahrheitete sich gleich doppelt. Beim Eintreffen der Gattin des Ministerpräsidenten regnete es heftig, alle Anwesenden, darunter auch die Landtagsabgeordneten Martina Braun und Karl Rombach, standen am Treffpunkt vor der Salinensporthalle zunächst unter schützenden Regenschirmen.

"Unser Ziel ist es, die ganze Kraft einzusetzen, damit Bad Dürrheim bunt wird", sagte Bürgermeister Walter Klumpp. Die Kurgärtnerei, der Bauhof sowie der Arbeitskreis "Bad Dürrheim blüht auf" haben schon viele Aktivitäten gestartet und freuen sich, wenn viele biologische Wiesen entstehen. Der Naturkreislauf müsse der nachfolgenden Generation erhalten bleiben. "Wir hoffen, dass wir noch viele Flächen begrünen können", wünschte sich Klumpp, denn Bad Dürrheim möchte sich für die Umwelt und den Naturschutz einsetzen.

"Ich bin gespannt auf den Blühspaziergang und hoffe, dass noch recht viel blüht", sagte die Schirmherrin mit Blick auf den nahliegenden Fußballplatz meinte sie schmunzeln: "Kunstrasen beim FC, das ist in Ordnung. Aber müssen Gärten, Parks und öffentliche Flächen auch so aussehen, dazu noch mit vielen grauen Steinen?" Die Natur und das Bunte müsse zur Ruhe kommen, forderte sie. Es dürfe nicht immer so aussehen, wie der Mensch es wolle, mit Plastikblumen in Blumentöpfen und Balkonkästen. "Jeder kann etwas tun, auch im Kleinen", machte sie deutlich. Ihr werde es unheimlich, wenn sie erfahre, wie viele Tier- und Pflanzenarten aussterben. "Werden wir Menschen dann auch eines Tages von der Erde verschwinden?", gab sie zu bedenken. Die Bad Dürrheimer Aktion bezeichnete Gerlinde Kretschmann als eine ganz tolle Sache. "Machen Sie weiter so, denn Bad Dürrheim ist eine Vorreiterstadt", ermunterte sie.

Andre Baumann, Staatssekretär aus dem Umweltministerium, bezeichnete eine blühende Wiese als Apotheke für das Vieh, die Wiese sei die Mutter des Ackers. Dank sei den Kommunen und Landwirten, die diese Wege gehen. "Blumen auf der Wiese sind unser Thema", sagte Ulrich Lössl, Geschäftsführer der Mineralbrunnen GmbH und Vertreter der Initiative, die sich um ökologische Böden bemühe. "Was im Boden ist, kommt wieder ins Wasser", gab er zu verstehen und überreichte der Schirmherrin ein Paket mit Bad Dürrheimer Spezialitäten.

Die Regenschirme konnten zugeklappt werden, als der Rundgang begann, denn der Regen hörte auf und die Sonne stellte sich ein. Erste Station war ein Beet mit Wildblumen in der Salinenstraße, über das Kathrin Schwab vom Umweltbüro Bronner informierte. "Ein reichhaltiges Nahrungsangebot für unsere heimischen Insekten", sagte sie und führte die Gruppe zu weiteren Stationen.