Die Klosterspatzen haben bei Ihrem Auftritt in der Kirche St. Johann von mehreren Seiten Unterstützung. Foto: Zährl Foto: Schwarzwälder Bote

Klosterspatzen: Ensemble immer wieder neu arrangiert

Bad Dürrheim. Mit ihrem Advents- und Weihnachtskonzert begeisterten die Villinger Klosterspatzen in der vollbesetzten Pfarrkirche St. Johann die Zuhörer. Die jungen Sänger ließen, wie jedes zweite Jahr, unter der Leitung von Erkentrud Seitz ihre geschulten Stimmen erklingen.

Ein Instrumentalensemble der Musikakademie Villingen-Schwenningen und das Bläserquintett der staatlichen Hochschule für Musik Trossingen begleiteten die 35 Liedbeiträge. Schon die Programmauswahl war ein Kunstwerk für sich: ein musikalischer Bogen geschlagen von der Finsternis auf Erden bis hin zur stillen Heiligen Nacht.

Die engagierte Dirigentin formierte den Chor, in nahezu jedem Beitrag in wechselnder Besetzung und Aufstellung, neu. Berührend für die Besucher war der Einzug der jungen Sänger mit Kerzen in der Hand. Kraftvoll erklang die Antiphon "Hodie Christus natus est". Am Altar angekommen, erklang "Veni, veni, Emanuel", danach zusammen mit dem makellosen Sopran von Marie Büchele "Ich steh an Deiner Krippen hier". Die Cantate "Das Volk, das in Finsternis wandelt", in Harmonie mit dem Orchester wurde sehr klar und transparent vorgetragen.

Die engelsgleichen Stimmen der Sechs- bis Neunjährigen von der Rosenschule Trossingen mit dem melodischen Weihnachtslied "Guten Abend, schön Abend, es weihnachtet schon" bei der heiteren Volksweise "Morgen Kinder wird’s was geben" bannte die Zuhörer. Freudig trug der Chor Händels "Tochter Zion" vor, in dem die Bläser Höhepunkte setzten. Bei heiteren Volksweisen wie "Zu Bethlehem überm Stall" oder "Es wird scho glei dumpa" ließen die jungen Stimmen die Weihnachtszeit lebendig werden.

Das Repertoire reichte von altbekannten Volksweisen, bewährten Klassikern wie Händel, Bach, Schostakowitsch bis zu dem französischen Noël, wobei die Dirigentin, die Zuhörer zum Mitsingen aufforderte. Erheiternd war die Petersburger Schlittenfahrt bei dem die Kinder wie Pferdchen sprangen und die Chormitglieder durch die Kirche flanierten. Der junge Maxim Lauenstein beeindruckte mit seinem warmen runden Bass bei "Cantique de Noël". Das Publikum bedankte sich stehend für dieses musikalische Erlebnis mit anhaltendem Beifall. Es war eine begeisternde, scheinbar mühelose, Aufführung dieses einmaligen Chores.