Die Kur und Bäder ist ein wichtiger Veranstaltungsorganisator in Bad Dürrheim, so sind das Unternehmen und seine Mitarbeiter für die jährliche SommerSinnfonie verantwortlich. Foto: Schwarzwälder Bote

Fremdenverkehr: Städtische Tochtergesellschaft ist 60 Jahre alt / Vielfältige Aufgaben

1958 wurde die Kur und Bäder GmbH gegründet und wird in diesem Jahr somit 60 Jahre alt. Die Mitarbeiter waren damals ein Geschäftsführer, ein Kursekretär und eine Sekretärin. Heute hat die GmbH, die eine 100-prozentige Tochter der Stadt ist, rund 220 Mitarbeiter.

Bad Dürrheim. Das Stammkapital 1958 betrug 20 000 Mark, 2000 Mark davon kamen von der Spar- und Kreditbank Bad Dürrheim, die vor einigen Jahren von der Volksbank Schwarzwald Baar Hegau übernommen wurde. Ausdrücklicher Zweck der 20 000 Mark war die Gründung eines wirtschaftlichen Unternehmens.

Über Jahrzehnte war der Bad Dürrheimer Bürgermeister gleichzeitig auch Geschäftsführer beziehungsweise Kurdirektor wie der Posten damals offiziell hieß. In der zeitlichen Abfolge waren dies von 1958 bis 1979 Otto Weissenberger, 1979 bis 1999 Gerhard Hagmann. Im Jahr 2000 erfolgte die Teilung der Ämter Bürgermeister und Geschäftsleitung der Kur und Bäder GmbH. Die Geschäftsführer waren vom Jahr 2000 bis 30. September 2004 Michael Steinbach, 1. Oktober 2004 bis 31. Dezember 2009 Thomas Bank und Markus Keller, vom 1. Januar 2010 bis zum 30 Juni 2014 Thomas Bank, 1. Juli 2014 bis 30. Juni 2016 Uwe Winter, vom 1. Juli 2016 bis zum 30. April 2018 war es das Duo Uwe Winter und Markus Spettel. Seit dem 1. Mai ist Markus Spettel alleiniger Geschäftsführer, ihm zur Seite stehen zwei Prokuristen. Einige Einheimische begrüßten diese Wahl sehr, ist doch nun ein Bad Dürrheimer an der Spitze des Unternehmens.

Als im Jahr 2000 die Ämter geteilt wurden und es erstmals einen Geschäftsführer gab, wurde der Bürgermeister Vorsitzender des Aufsichtsrats. Die damals formulierten Ziel waren der Betrieb des dem Land Baden-Württemberg gehörenden Kurmittelhauses und Kurhauses, die Unterhaltung und Errichtung öffentlicher Park- und sonstiger Kureinrichtungen, Veranstaltungen zur Betreuung und der Unterhaltung der Kurgäste sowie die Fremdenverkehrswerbung. Am Zweck der Kur und Bäder hat sich prinzipiell nicht viel geändert. Kur- und Kurmittelhaus gingen mit dem so genannten Jahrhundertvertrag vom Eigentum des Landes in das der Stadt über, genauso wie der Kurpark und das Solemar kam hinzu.

Als 1987 das Solemar gebaut wurde, gab es die Vereinbarung zwischen Stadt und Land, dass Bad Dürrheim Aufgaben vom Land übernimmt, dazu gehörten neben dem Solemar auch andere Einrichtungen wie der Kurpark. Im Zuge dieses Vertrags bezahlte das Land 20 Millionen Mark an die Stadt. Für den Bau des Solemars gab es noch weitere fünf Millionen Mark aus dem Strukturausgleich. Das Solemar kostete in der Endabrechnung 28 Millionen Mark. Mittlerweile flossen einige Millionen in das Solebad, und der ursprüngliche Komplex wurde erheblich erweitert, vor allem die Saunalandschaft. Es gab auch immer wieder Geld vom Land, so wie bei der aktuellen Dachsanierung, die in diesem Jahr vollzogen wird. Zur Kur und Bäder gehört zudem das Freizeitbad Minara, das in dieser Form nur noch dieses Jahr existiert. Nächstes Jahr um die gleiche Zeit sollen die Sanierungsarbeiten voll im Gange sein, das Hallenbad bleibt erhalten, das Freibad wird geschlossen. Jedoch sollen die Liegewiese wie die Kinderlandschaft im Außenbereich und die Wasserrutsche erhalten bleiben.

Gewinn hat die Kur und Bäder GmbH in den Jahren seit ihrer Gründung noch nie ausgewiesen. Meist benötigte es einen Zuschuss der Stadt, was aber auch rechtlich immer schwieriger wird. So erhält die städtische Tochtergesellschaft für die Sanierung des Minaras einen Millionenzuschuss von der Gemeinde, dies musste in einem detaillierten Vertrag entsprechend den gesetzlichen Rahmenbedingungen abgewickelt werden. Des Weiteren betreibt die Kur und Bäder beispielsweise das Kurhaus und ist Veranstalter vieler Aktivitäten und Feste wie der SommerSinnfonie.