Wahlkampf: FDP-Kandidat auf Tour durch die Rathäuser

Bad Dürrheim. Der Bundestagswahlkampf kommt langsam in Fahrt. FDP-Kandidat Marcel Klinge ist momentan auf Bürgermeister-Tour im Wahlkreis und besuchte auch das Bad Dürrheimer Rathaus, um sich darüber zu informieren, wo der Schuh drückt.

Ein großes Anliegen ist Bürgermeister Walter Klumpp dass man weiterhin gegen den Fluglärm kämpft und die Eckdaten der so genannten Stuttgarter Erklärung einhält – vor allem die Flughöhe. Subjektiv haben mehrere Personen den Eindruck, dass Zürich in den vergangenen Wochen verstärkt über Norden angeflogen werde. "Da muss man wachsam sein", so Klumpp. Auch der Bundestagskandidat pflichtete dem bei. Die Belastungen müssen fair verteilt sein.

Enttäuscht zeigte sich Bürgermeister Klumpp darüber, dass sich der Bund aus der Affäre ziehe, wenn es um den Schutz von Anwohnern vor Lärm geht, der von Bundesstraße und Autobahn ausgehe. Auf der einen Seite würde der Lärmschutz propagiert und verordnet, auf der anderen Seite muss die Stadt dafür zahlen, da der Bund bereits signalisierte, dass es für nachträgliche Maßnahmen kein Geld gäbe. Auch würde man teilweise an Behörden scheitern, Straßen sicherer zu machen. Die Ampelkreuzung B 27/33 war ein weiteres Thema. Im Vorfeld der Belagsarbeiten versuchte man, wegen der täglichen Staus zusätzliche Abbiegespuren zu realisieren, was nicht gelang. Nachweislich sei die Kreuzung die am stärksten befahrene im ganzen Landkreis. Klumpp freute sich auf der anderen Seite darüber, dass ein lärmmindernder Belag genehmigt wurde.

Als eine "gute Perspektive für die Stadt" betitelte Klumpp die Tatsache, dass Bad Dürrheim Geld über das Landessanierungsprogramm sowie über ELR bekomme. Hier würden große Projekte anstehen. In der Kernstadt ist dies die Sanierung der Muselbrücken, die Huber- und Karlstraße sowie beim Haus des Bürgers. In der Ostbaar nannte er die Erweiterung und Neuplanung der Sporthalle an der Schule sowie die Mensa. Hier hofft man auch, dass es aus verschiedenen anderen Fördertöpfen Geld gebe. Weitere Möglichkeiten der finanziellen Unterstützung gibt es seit neuestem auch beim Bau der Kindertagesstätte am Bohrturm. Kürzlich wurde die gesetzliche Möglichkeit geschaffen, dass auch die Ü-3-Betreuung gefördert werden kann, hier will sich die Stadt um Geld bemühen.

Ein anderes Thema ist die Weiterentwicklung der Stadt. Im Gewergebiet Stocken stehe man kurz vor dem Verkauf der letzten Gewerbefläche. Die Stadt habe schon Gutachten in Auftrag gegeben, in welche Richtung man erweitern könne. Nach der Sommerpause soll darüber im Gemeinderat beraten werden. Ebenso gehe es um die innerörtliche Entwicklung, beispielsweise um Sondergebiete, auf denen Ferienwohnungen gebaut werden könnten. Des Weiteren sehen sowohl Klumpp als auch Klinge die Notwendigkeit, mit einem Zuwanderungsgesetz den Arbeitsmarkt zu stärken.

Marcel Klinge erläuterte, dass er einen guten Listenplatz bei der FDP habe und im Bundestag ist, sobald die FDP die Fünf-Prozent-Hürde überspringe. "Herr Frei macht einen guten Job, aber wenn es zwei sind, ist es besser", sagte er mit Blick auf ein zweites Bundestagsmandat für den Wahlkreis.