Nicole Grieshaber berichtet beim Treff "Von Frau zu Frau" über ihre Arbeit im Jugendhaus. Foto: Reutter Foto: Schwarzwälder Bote

Generationentreff: "Von Frau zu Frau" heißt Nicole Grieshaber willkommen / "Loben wichtig"

Nicole Grieshaber leitet seit Mitte vergangenen Jahres das Jugendhaus. Am Montag gab sie nun auf Einladung des Treffs "Von Frau zu Frau" einen Einblick in ihre Arbeit und die aktuelle Situation im Jugendhaus.

Bad Dürrheim. Immer montags kommen Frauen im Generationentreff Lebenswert von 14.30 bis 16.30 Uhr zusammen – nicht nur zum gemütlichen Austausch, sondern auch, um sich zu verschiedenen Themen zu informieren. So war jüngst Jugendhausleiterin Nicole Grieshaber zu Gast und stellte die aktuellen Angebote der Einrichtung vor. Die regelmäßigen Öffnungszeiten des Jugendhauses sind mittwochs und donnerstags jeweils von 16 bis 21 Uhr sowie freitags von 17 bis 22 Uhr. Hinzu kommen Aktionen wie gemeinsames Kochen an den Freitagen, das von den Jugendlichen weitgehend selbst organisiert werde. "Es läuft gut", freut sich Grieshaber über das Engagement der Jugendlichen.

Zu den Öffnungszeiten kämen Jungen und Mädchen ab zwölf Jahren. Die ältesten Teilnehmer seien bis zu 20 Jahre alt. Auch Flüchtlinge seien willkommen, auch einige aus dem Albert-Schweitzer-Haus würden diese Möglichkeit nutzen. Es gebe außerdem Aktionen mit den unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen vom Biesinger "Löwen".

Teilnehmerinnen des Frauentreffs hakten nach und empfahlen, die jungen Flüchtlinge noch intensiver fürs Jugendhaus zu gewinnen, um die Integration zu fördern.

Die Jugendhausleiterin legt Wert darauf, dass lediglich alkoholfreie Getränke ausgegeben werden. Schließlich brauche es zum Feiern keinen Alkohol. Im Jugendhaus dürfe auch nicht geraucht werden.

Grieshaber pflegt den Kontakt mit den Eltern. Wenn beispielsweise die Eltern nicht wollten, dass ihr Kind Energy-Drinks zu sich nehme, dann achte auch sie als Jugendhausleitung darauf, ebenso wenn ein Kind zu einer bestimmten Uhrzeit spätestens zu Hause sein sollte.

Etwa 40 Jugendlich kämen regelmäßig ins Jugendhaus. Bei besonderen Aktionen seien es auch deutlich mehr. Dank der Räumlichkeiten und Freizeitangebote wie Billard, Dart und anderem mehr könnten verschiedene Interessen bedient werden. Gerade die Zwölf- bis 16-Jährigen seien "relativ aktiv" und würden sich gerne bewegen. Während die älteren Jugendlichen sich in den "Chill-Raum" zurückzögen, um sich in aller Ruhe miteinander unterhalten zu können.

Grieshaber geht auf die Wünsche der Jugendlichen ein. So habe sich das gemeinsame Kochen durch die Jugendhausbesucher ergeben. Eine Teilnehmerin des Frauentreffs meinte dazu: "Das finde ich gut, dass die Jugendlichen kochen lernen, auch die Jungs." Grieshaber ergänzte, dass das Essen gratis sei und durch Einnahmen aus dem Getränkeverkauf finanziert werde.

Die Jugendhausleiterin findet es wichtig, die Arbeit der Jugendlichen zu loben. Ausgrenzungstendenzen der Jugendlichen untereinander wirke sie entgegen, ebenso erlaube sie keine Hänseleien. Das Jugendhaus sieht sie als wichtige Plattform für die Jugendlichen, Sozialverhalten zu lernen.

Grieshaber pflegt ein Vertrauensverhältnis mit den Jugendlichen. Als Jugendhausleiterin habe sie die Möglichkeit, gegenüber der Polizei auf ihre Schweigepflicht zu verweisen. Doch sie sei bemüht, Probleme einvernehmlich und gemeinsam vor allem mit Kindern und Eltern zu lösen. Eltern seien auch eingeladen, sich mal im Jugendhaus umzuschauen. Wobei der Besuch von Nicole Grieshaber beim Zusammenkommen im Generationentreff schon mal für Vertrauen gesorgt hat. Eine Mutter meinte anerkennend, die dort geleistete Arbeit sei sehr gut. Sie werde ihre Tochter ermuntern, ins Jugendhaus zu gehen.

Eine andere Teilnehmerin bedauerte, dass das Minara-Freibad verloren gehe und fragt, was aus dem großen Freigelände werde. Das könne vielleicht für die Jugendlichen verwendet werden. Grieshaber merkte an, sie denke eher positiv und stelle heraus, dass zumindest das Hallenbad erhalten bleibe.

Die zunehmenden Anforderungen an Kinder und Jugendliche sprach eine andere Teilnehmerin an, sei es der Druck in der Schule oder auch von Seiten der Eltern.

Grieshaber wies auch auf die Möglichkeit hin, das Jugendhaus am Wochenende für Veranstaltungen zu mieten, ebenso könne der Grillplatz in Absprache genutzt werden.

Grieshaber merkte an, sie sei zu 100 Prozent bei der Stadt angestellt, davon 75 Prozent für die Jugendleitung und zu 25 Prozent für Betreuungsangebote in der Realschule.