Der geringe Rohrdurchmesser unter der Brücke an der Ledergasse sorgt dafür, dass sich bei Starkregen der Breitegertbach staut. Das wiederum kann zu Hochwasser führen, bemängelt ein Anwohner. Foto: Reutter Foto: Schwarzwälder Bote

Ausschuss: Große Baaremer Häuser werden weniger / Hochwasser ein Thema in der Ledergasse

Mit den recht großen Gebäuden mit ehemals landwirtschaftlich genutztem Stall auf den Ortsteilen tut sich die nachfolgende Generation offensichtlich schwer.

Bad Dürrheim (rtr). Ausmaße und Erhalt der Gebäude rufen entsprechende Kosten hervor und erfordern Zeit und Pflege. So hatte der Technische Ausschuss in seiner jüngsten Sitzung mit einem Bauantrag in der Wartenbergstraße in Unterbaldingen zu tun. Der Antragsteller wollte das Ökonomiegebäude mit Wohnteil abbrechen und stattdessen eine deutlich kleiner dimensionierte Fahrzeughalle errichten.

Franz Eisele (Freie Wähler) berichtete aus der vorausgegangenen "kontroversen" Diskussion im Ortschaftsrat zu dem Bauantrag. Schließlich gehe durch den Abbruch ein "typisches Baaremer Haus" verloren.

Bauamtsleiter Kurz meinte, eine andere Dimension des Gebäudes sei zwar wünschenswert, aber planungsrechtlich nicht einzufordern.

Monika Link (CDU) äußerte Verständnis für den Bauantrag. In den "seltensten Fällen" könne ein großer Hof von der nachfolgenden Generation weiter bewirtschaftet werden. Die Kinder bauten kleinere Häuser.

Der anwesende Antragsteller sprach die Möglichkeit an, das Gebäude um etwa 50 Zentimeter mit Hilfe eines Sockels zu erhöhen. Diese Möglichkeit wurde vom Gremium begrüßt. Allerdings solle dem Ortschaftsrat nicht vorgegriffen werden. Der Ausschuss empfahl deshalb dem Ortschaftsrat, das Bauvorhaben erneut auf die Tagesordnung zu nehmen und in möglichen Varianten der Ausführung zu diskutieren. In der März-Situng könne es dann erneut im Technischen Ausschuss behandelt werden.

Das Thema Hochwasserschutz rückte bei einem Bauvorhaben in der Ledergasse in Sunthausen in den Mittelpunkt. Bislang diene die Wiese als Retentionsfläche. Wenn diese überbaut werde, nehme die Hochwassergefahr für die Gebäude im weiteren Verlauf des Breitegertbachs zu, hieß es im Ausschuss. Ein Anwohner wies auf diese Gefahr hin, außerdem auf die Gründe für die Hochwasserentwicklung. So staue sich bei Starkregen das Wasser aufgrund eines zu kleinen Rohrdurchmessers von 90 Zentimetern an der Brücke. Er empfahl deshalb eine Aufweitung dieses Bereichs, um die Hochwassergefahr zu reduzieren. Ortsvorsteher Albert Scherer merkte an, dass der Ortschaftsrat in diese Richtung gehende Anträge im Haushalt gestellt habe, die aber bislang nicht im städtischen Haushalt berücksichtigt worden seien.

Der Ausschuss stimmte dem Wohnhaus mit Garage letztlich zu, jedoch mit zwei Hinweisen: Die Stadt lehne jegliche Haftungsansprüche ab, die durch Hochwasser im Zusammenhang mit dem Bauvorhaben entstünden. Außerdem solle der Bauherr Rechnung dafür tragen, dass sich die Hochwassersituation für die weiteren Anlieger nicht verschlechtere.