Als Improvisationskünstler gestaltete Kabarettist Sascha Korf seine Show mit erstaunlicher Spontanität. Foto: Ursula Kaletta Foto: Schwarzwälder-Bote

Kabarett: Sascha Korf entpuppt sich als schlagfertiger Komödiant / Kräftiger Applaus

Bad Dürrheim. "Die Leute trauen sich nicht zu reden, das will ich ändern." Mit diesem Vorhaben begann Kabarettist Sascha Korf seine Show mit dem Titel "Wer zuletzt lacht, lacht am längsten" im Forum der Reihe "Klub im Kultur" im Bad Dürrheimer Haus des Gastes. Doch es ging nicht lange, da hatte er ein lachendes Publikum vor sich.

Schon seine Erzählung über die Fahrt in die Kurstadt sorgte für großes Gelächter. Mit dem berühmten "Tuck Tuck" sei er vom Villinger Bahnhof abgeholt worden und ins "Bescht Weschtern" gefahren. "Ich liebe euern Dialekt", schwärmte er. Abgespielt wurde kein einstudiertes Programm, sondern er gestaltete den Abend durch das Mitwirken der Besucher. Sie sollten am Ende der Vorstellung das Gefühl haben, sich gut zu kennen. "Traut euch zu reden, ich habe wunderbare Laune", fuhr er fort und knöpfte sich die Zuschauer in der ersten Reihe im vollbesetzten Saal des Haus des Bürgers vor. Der Reihe nach mussten sie brav ihre Vornamen nennen, wo sie herkommen und was sie beruflich machen. Spontan kam stets eine witzige Bemerkung dazu. So bekam zum Beispiel der Finanzbeamte im Ruhestand zu hören, dass er das auch schon vor seiner Pensionierung war.

Schnell erkannte das Publikum Korfs Talent als Schauspieler und vor allem Improvisationskünstler. Beides gab der Show die besondere Note, denn mit schlagfertigen Kommentaren, die hemmungslos, aber keineswegs beleidigend waren, mischte er sich unter die Leute im Saal. "Das hier ist kein Fernsehen, ich höre dich reden" sprach er und zog sich "Opfer" aus den Reihen für ein heiteres Spielchen auf der Bühne. "Ich wurde gefragt, in einer Fernsehsendung mitzumachen" ließ der Komödiant wissen, das Publikum musste erraten in welcher. Da kam allerhand zustande und zu jeder vorgeschlagenen Sendung gab Korf seinen Senf dazu.

Schließlich verriet er, dass er im "Tatort" einen Mörder spielen wird, der unter Amnesie leidet. Für seine Bemerkung, dass der "Tatort" längst nicht mehr das ist, was er einmal war, erhielt er Zustimmung. Ebenso für erlebte, kuriose Alltagsituationen und für ein Gedicht nach Art von Rosamunde Pilcher, für eine Zuschauerin zu Papier gebracht, nachdem er taktvoll einiges Persönliche von ihr erfragt hatte. "Dafür habe ich gerne meine Pause geopfert", strahlte er und freute sich über den kräftigen Applaus.