Die Zahl der Ladendiebstähle ist in Bad Dürrheim durch die vielen Märkte im Gewerbegebiet vergleichsweise hoch. Foto: Kästle

Polizei registriert Zunahme bei Straftaten durch Ost- und Südosteuropäer. 175 Delikte insgesamt.

Bad Dürrheim - Der Anteil an Kriminalität durch "nichtdeutsche Tatverdächtige" ist im vergangenen Jahr erneut angestiegen. In Bad Dürrheim gehen sie vor allem auf das Konto von Ost- und Südosteuropäern, informiert die Polizei.

Die Kriminalstatistik des Polizeipräsidiums Tuttlingen macht die Entwicklung deutlich und bricht die Zahlen auf die Kommunen herunter. So erfolgte bereits von 2014 auf 2015 ein markanter Anstieg bei den Delikten durch "nichtdeutsche Tatverdächtige" in Bad Dürrheim, von 95 Fällen im Jahr 2014 auf 129 Fälle im Jahr 2015. Ein zusätzlicher Sprung ergab sich mit 46 weiteren Delikten auf insgesamt 175 Fälle im vergangenen Jahr in der Kurstadt.

Ein prozentualer Vergleich der Werte geht in die gleiche Richtung. So lag der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger in Bad Dürrheim im Jahr 2014 bei 29,4 Prozent, stieg 2015 auf 33,4 Prozent und erreichte im vergangenen Jahr 41,3 Prozent.

Im Gegenzug geht der Anteil deutscher Tatverdächtiger leicht zurück. So bleibt die Zahl der von der Polizei erfassten Delikte über die Jahre hinweg mehr oder weniger auf einem Niveau und pendelt zwischen 650 und 800 Delikten pro Jahr in Bad Dürrheim. Im Jahr 2015 waren es 703 und im vergangenen Jahr 735 Straftaten. Die Aufklärungsquote lag bei 64,5 Prozent.

Der Täterkreis aus Ost- und Südosteuropa mit über 60 Personen im vergangenen Jahr falle vor allem durch Körperverletzung, Diebstahl und Drogendelikte auf, informiert Polizei-Pressesprecher Michael Aschenbrenner. Relativ hoch sei mit über 20 Personen auch der Anteil an Tatverdächtigen aus dem ehemaligen Jugoslawien, knapp 20 Italiener seien ebenfalls polizeilich aufgefallen. Der Anteil an Asylbewerbern in der Kriminalstatistik liege in Bad Dürrheim in den vergangenen beiden Jahren bei jeweils unter 20 Fällen.

Die Kriminalitätsbelastung ist in Bad Dürrheim hoch, meint Aschenbrenner im Vergleich zu anderen Kommunen im Schwarzwald-Baar-Kreis. Die Kriminalitätsbelastung rechnet die Delikte auf jeweils 100 000 Einwohner hoch, um die Kommunen besser miteinander vergleich zu können. Da schneide Bad Dürrheim sogar noch schlechter ab als Villingen-Schwenningen. Im Landesvergleich nehme Bad Dürrheim aber einen Mittelwert ein.

Der Anteil an Ladendiebstählen ist in der Kurstadt durch das benachbarte Gewerbegebiet hoch, im vergangenen Jahr seien es über 120 gewesen. Der Wert sei aber ähnlich wie in den Vorjahren. Deutlich zugenommen habe hingegen die Sachbeschädigung. Diese sei von 100 Fällen im Zeitraum Januar bis November 2015 auf 151 im Zeitraum Januar bis November 2016 gestiegen.