Der Trachtenverein und die dazugehörende Gruppe "Danzspiel ond G’sang" erzählen die dritte Folge des Singspiels vom Bärbele. Foto: Zährl Foto: Schwarzwälder Bote

Trachtenverein: Zuschauer können dank Textvorlage mitsingen

Bad Dürrheim (rz). Die dritte Folge der Singspielreihe: "S’Bärbele und de Hans" wurde von der Gruppe "Danzspiel ond G’sang" entwickelt und im Kurhaus präsentiert.

Die Musikgruppe mit acht Akteuren und 15 Instrumenten gehört zum Trachtenverein Bad Dürrheim. Mit dabei waren die Volkstanzgruppe, die Gesangs- und die Kindergruppe. Der musikalische Leiter, Norbert Hartl, erzählt die Handlung. Von der Kindheit bis zum Ende von Bärbele, die auf der Baar aufwächst und dem "Wälder" Hans.

Das uneheliche, wilde Bärbele heiratet den kleingehaltenen "Saukerle" und etwas einfältigen Flegel Hans. Die Erzählungen werden umgesetzt mit witzigen, griffigen und farbigen Liedtexten durch die Gesangsgruppe und im ersten Teil ergänzt mit der anrührenden Kindertanzgruppe. Die Männer der Volkstanzgruppe zeigen ausdrucksstark wie Imponiergehabe aussieht oder wie sie auf der Beziehungsebene sichtbar zu Fall kommen. Dies löst im Publikum erst bedauerliche Reaktionen aus, um dann in Gelächter zu enden.

Das Publikum lernt dazwischen rhythmisches Klatschen und darf auch kräftig mitsingen bei dem bekannten Lied "Schwarzwald Marie". Der guten Stimmung tut es keinen Abbruch als es etwas anspruchsvoller wird bei den Liedern "Buerebüebli/Bueremaidli" und "De Hans im Schnoogeloch", da die Liedtexte vorliegen. Den Reiz der Aufführung machen die typisierten Figuren aus dem Volk aus, die jeder kennt. Es sind zwei tragikomische Schicksale. Daraus wird eine Beziehung, die von Beginn an unter einem negativen Stern seht. Die Texte zeigen auch sprühende Lebenslust. Zur weiteren Erheiterung werden kurze Gedichte in Gstanzlform und ein kräftiger Witz vorgetragen. Zum Ende wird das lustige Leben in Pfohren und auf der Baar beschworen, das immer weitergeht und deshalb mit einer Tanzpolka und einem Abschiedslied beschlossen wird.

Das Publikum bedankt sich mit anhaltendem Applaus für diesen unterhaltsamen Abend. Es gibt mittlerweile drei Geschichten in loser Folge, die sich aneinanderfügen. Sie haben einen Bezug zu bekannten geschichtlichen Ereignissen. Das Verdienst des musikalischen Leiters und guten Geschichtenerzählers, Norbert Hartl, ist es, dass er die Lied- und Singtradition der Region neu interpretiert und lebendig erhält. Dafür stöbert er auch im Archiv der Deutschen Volksmusik in Freiburg.