Datenübertragung: Ein Teil der Wohngebiete wird angeschlossen / Mineralbrunnen investiert 300 000 in die IT-Sicherheit

Die Kernstadt wird von Donaueschingen her in diesem Jahr in verschiedenen Wohngebieten ebenfalls an den sogenannten Backbone des Glasfasernetzes im Schwarzwald-Baar-Kreis angeschlossen. Einen weiteren Ausbau gibt es auch in Ober- und Unterbaldingen.

Bad Dürrheim. In einer Veranstaltung informierten Bürgermeister Walter Klumpp und Jochen Cabanis, Geschäftsführer des Zweckverbands Breitbandversorgung, über den geplanten Ausbau. Die betreffenden Anwohner der Straßen waren schriftlich informiert. Den Ausführungen Cabanis zufolge kommt der Backbone von Donaueschingen her über den Oberen Schabel in Richtung Schwimmbad, knickt an der Bundesstraße erst nach links ab und wird durch ein vorhandenes Leerrohr im Bereich Ebnet in die Stadt geleitet. Von dort aus geht es durch die Ludwig-, Ried-, Schul- und Karlstraße in Richtung Hochemmingen. Angeschlossen werden sollen auch das Feuerwehrgerätehaus sowie die Realschule am Salinensee und die an dieser Trasse liegenden Anlieger in der Konrad-Heby-Weg, Teile der Willmannstraße und der neue Kindergarten. Nach bereits erfolgter Abfrage gab es in folgende Straßen mehr als 50 Prozent Interessenten: Im Herrengarten, Am Bildstöckle, Hochäcker, In Ebnet, Hansjakobweg, Adler- und Josefstraße sowie der Schabelweg.

Das Industriegebiet Bad Dürrheim bleibt vorerst außen vor. In Hochemmingen soll dann im nächsten Jahr die Verkabelung zu den Anwohnern gemacht werden. In Ober- und Unterbaldingen werden beispielsweise das Industriegebiet Oberbaldingen angeschlossen, mehrere Wohnstraßen sowie das Neubaugebiet Deicheläcker.

Die Verwaltung investiert in der Kernstadt eine Million Euro und den gleichen Betrag nochmals auf der Ostbaar. Cabanis zeigte auf, dass der Schwarzwald-Baar-Kreis – wäre es ein Land in Europa – auf Platz 15 bei der Glasfaserverkabelung liegen würde. Nimmt man jedoch Gesamtdeutschland im Vergleich liege der Exportweltmeister auf Platz 28 hinter Industrienationen wie USA und Kanada, aber auch hinter Ländern wie Spanien und Portugal, denen es wirtschaftlich nicht gut gehe. Cabanis verdeutlichte den rund 100 Zuhörern, dass es sinnvoll ist den Anschluss auf jeden Fall auf das Grundstück legen zu lassen, auch wenn man noch nicht anschließen will, da man sonst bei einem Einzelanschluss den Gehweg nochmals aufreißen und dies dann der Hauseigentümer bezahlen müsse. Wenn man es gleich erledigt, bezahlt den öffentlichen Bereich die Stadt. Zudem sei es auch schwierig Firmen zu finden, die solch einzelne Hausanschlüsse machen würden. Zu dem betonte er auch, dass der zugeschickte Vertrag nur ein Vertrag ist, um einen Hausanschluss zu installieren. Es sein kein Nutzungsvertrag, diese müssen mit einer Betreiberfirma abgeschlossen werden, die die Inhalte für das Internet und Fernsehen liefert.

Laut der zuständigen Verwaltungsmitarbeiterin Linda Letulé woll in weiteren Schritten der Ausbau des Industriegebiets möglichst zügig vorangetrieben werden.

Für Bernhard Wolf, kaufmännischer Geschäftsführer beim Bad Dürrheimer Mineralbrunnen, wäre eine Leistung von 100 Megabit wünschenswert. Es wurde überlegt, ob man die Datensicherung mit einer Cloud vornehmen soll, hat dies aber verworfen. Ein Grund war das zu geringe Datenvolumen der aktuellen Leistung, ein anderer war, dass er befürchtet, dass Hacker es einfacher haben. Aus diesem Grund investiert das Unternehmen rund 300 000 Euro in die IT-Sicherheit und bekommt im Frühjahr einen neuen Sicherungsserver. Wolf rechnet damit, dass man somit für die nächsten fünf Jahre versorgt ist.

Alexander Theinert, geschäftsführender Gesellschafter der Belenus GmbH reicht das momentan verfügbare Datenvolumen aus. Das könne sich aber natürlich ändern, in zwei bis drei Jahren könne das schon anders aussehen. Anders bei der Firma Kunststoff Christel. Rainer Christel wäre um jedes Megabit froh, das er zur Verfügung hätte. "Wir bräuchten schon ein schnelleres Internet." Man sei schon länger bei den gängigen Anbietern am Bohren, jedoch erfolglos.

Das Unternehmen hat aber vorgesorgt, so wurde bei der letzten großen Baumaßnahme, als der Bach verdolt wurde, auch ein Leerrohr für die Glasfaser verlegt, in der Hoffnung, dass das schnelle Internet doch noch irgendwann kommt. Bei Christel arbeitet man teilweise mit Daten bis zu einem Gigabite, sowohl im Down- als auch im Upload. Für diese Fälle wird ein Fahrer zum Kunden losgeschickt, der die Datei auf einem USB-Stick abholt. Das Problem sei auch, dass sich die Übertragung irgendwann aufhänge, so Rainer Christel.