Beim Heckenspaziergang wurde den Teilnehmern viel Wissenswertes zur Flur und Fauna von den Experten Stefan Walther (links) und Kathrin Schwab (rechts) vermittelt. Foto: Kaletta Foto: Schwarzwälder Bote

Natur: Hecken sind ein wichtiger Lebensraum für Vögel

Bad Dürrheim-Öfingen (kal). Hecken zählen zu den traditionellen Struktur- und Biotopelementen der bäuerlichen Kulturlandschaft.

Ihre Bedeutung steht wegen ihrer vielfältigen Funktionen außer Frage, denn solche Flächen leisten einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen das Artensterben, das in den vergangenen Jahren immer bedrohlichere Ausmaße angenommen hat.

Die Bedeutsamkeit von Hecken und Streuobstwiesen für die Artenvielfalt und den Erhalt des Landschaftsbildes erörterten die Naturschutzexperten Stefan Walther vom Landschaftserhaltungsverband Schwarzwald-Baar und Kathrin Schwab vom Umweltbüro Donaueschingen, einer Gruppe von 20 Personen, die am angebotenen Heckenspaziergang teilnahmen. Vom Treffpunkt Osterberghalle ging es in die südwestlich des Ortes liegende Landschaft, wo Streuobstflächen und Hecken vorhanden sind. Die beiden Referenten erörterten die Wichtigkeit von Hecken in der freien Landschaft, dass sie ein Lebensraum für Vögel und Kleinlebewesen darstellen, sowie auch die Felder vor Windabtragungen schützen.

In der Vergangenheit seien Hecken gelegentlich von den Landwirten über dem Boden abgesägt und somit langfristig erhalten worden. Dabei stand die Brennholzgewinnung im Vordergrund, dessen Bedarf heute nicht mehr gegeben ist.

Die heute nicht mehr so intensiv erfolgte Heckenpflege trage nicht zur Artenvervielfältigung bei, da es Gehölze gebe die sich stark ausbreiten. So zum Beispiel die Schlehe, die öfters mal auf den Stock gesetzt werden muss, um deren Wachstum einzudämmen. Häufig sind auf der Gemarkung von Öfingen Weißdorn, in geringerem Ausmaß Holunder und Schlehe anzutreffen. Nicht wenige der heutzutage auftretenden Probleme im Busch und Feld sind geförderte Probleme, die auch aus Zeiten der Flurbereinigungen stammen, gab Stefan Walther zu bedenken.

Bei der nahezu zwei Stunden andauernden Begehung erhielt die Gruppe jede Menge Informationen über die Bewirtschaftung und Landschaftspflege. Näher wurde ihnen von den Referenten auch gebracht, dass Bürger, Landwirte und Gemeinden gemeinsam gegen das Artensterben handeln müssen.