Mit eindrucksvollen Szenen und flüssigen Texten fesselten die Mädchen der Theater AG ihr Publikum bei der Aufführung im Kurstift. Foto: Kaletta Foto: Schwarzwälder Bote

Theater: Mobbing in der Schule thematisiert / Weitere Auftritte

Bad Dürrheim (kal). Wie schnell Freundschaften zerbrechen können, war beim Theaterstück "Allein. Tatort Schule" zu erleben. Recht eindrucksvoll wurde es von zehn Mädchen aus der Realschule am Salinensee aufgeführt, die der Theater AG angehören.

Die Premiere fand am Mittwoch im Festsaal des Kurstifts statt. Schon vor Beginn der Aufführung warteten viele Bewohner und Besucher, die sogar teilweise aus Nachbargemeinden kamen, vor der noch verschlossenen Türe. Danach waren rasch nahezu alle Stühle im Saal belegt, worüber sich Kurstift-Mitarbeiterin Marlies Schomp sehr freute und ebenso Stefan Kalt, der zusammen mit Charlotte Kumpfmüller Regie führte.

In dem Stück, so erklärte Kalt vorab, gehe es um Mobbing. Für die Älteren sicher ein ungewohntes Wort, doch was sich dahinter verberge, habe es sicherlich schon immer gegeben. "Selbst wir Alten mobben hin und wieder ganz gerne", fügte er schmunzelnd hinzu.

Die Premiere war gleich ein Erfolg, denn die zehn jungen Schülerinnen fesselten die Zuschauer mit ihren überzeugenden Darstellungen. Sofort war zu spüren, dass sie sich in ihren Rollen wohlfühlten. So hatten die Zuschauer nicht den Eindruck, ein Theaterstück zu sehen, sondern lebensnahe Szenen zu beobachten.

Zu erleben waren vier Mädchen, die der Zickenclique angehörten. Ihre Interessen galten modischen Markenklamotten, Make-up und Jungs. Die vier anderen Mädchen, die Sportlerclique, hatten nur Trainieren und Gewinnen im Kopf. Und es wurde heftig gestritten. "Ihr seht völlig scheiße aus mit euren billigen, schlabbrigen Jogginghosen," riefen die aus der Zickenclique. "Ihr seid total eingebildet!" konterte die Sportlerclique. Dann tauchte Lotta auf, scheu und schüchtern. Im nu waren sich alle einig und machten der neuen Mitschülerin das Leben zur Hölle. Still im Hintergrund saß Fanny und beobachte alles sehr aufmerksam. Ihr tat Lotta leid, sie versuchte zu helfen.

Sehr berührend sang sie "Seit ich in diese Schule gehe, kann ich die Welt nicht mehr verstehen". Fanny kam zur rechten Zeit, um sie vom Sprung in die Tiefe abzuhalten. Ihr Vorschlag, die Mädchen zu ihrem Geburtstag mit Süßigkeiten zu überraschen, schlug fehl, alles wurde noch schlimmer.

Dann brachen die Freundschaften innerhalb der Cliquen auseinander. Josefine wurde beschuldigt, Rebeccas Jacke geklaut zu haben, sie wurde ausgelacht, weil die Eltern Schulden haben, Lea wurde verspottet, da sie angeblich in einer billigen Sporthose daher kam, Alice wurde vorgeworfen, gemeine Äußerungen über die Freundin gemacht zu haben.

Auch in der Sportlerclique krachte es tüchtig. Lillys Stoppuhr war verschwunden, Helena wurde verdächtigt, sie gestohlen zu haben. Pauline galt als Verräterin und wurde "lahme Ente" genannt, weil man wegen ihr den Wettbewerb verloren hatte. Und bei allen hieß es nur noch: "Wir waren Freundinnen."

Dass sich alles wieder einrenkte, war Fanny und Lotta zu verdanken. Sie hatten ganz bewusst mit Gerüchten und angeblichem Diebstahl den Unfrieden in Cliquen gebracht und sich auch einfallen lassen, wie sie ihn beenden. Doch nicht nur das, sie schafften es, dass alle ehrlich miteinander umgingen und echte Freundschaften schließen konnten.

Weitere Informationen: Wiederholt wird das Stück am heutigen Donnerstag, um 19.30 und am Freitag, 18. Januar um 11.30 Uhr jeweils in der Mensa der Realschule am Salinensee.

Es spielen mit: Lina Friscia, Sontje Hauser, Celestina Marono, Mia Mroczinski, Anna Prennig, Julia Reiber, Isabelle Siramy, Laura Voigt, Isabell Wehrle und Bianca Weiß. Das Team der Technik, das sich um Ton, Licht, Musik und Requisiten kümmert besteht aus Luca Wehrle, Vincent Wehrle, Noah Buck, Getoar Sahani und Erik Meng.