Bürgermeister: Viel Verständnis für die Entscheidung

Großes Bedauern herrscht bei den Fraktionen bezüglich der Entscheidung von Bürgermeister Walter Klumpp, nicht mehr zur Wahl anzutreten (wir berichteten). Es gibt auch bei allen großes Verständnis. In keiner Fraktion wurde im Vorfeld ein Plan B diskutiert, was man mache, wenn Klumpp nicht mehr antrete.

Bad Dürrheim. Heinrich Glunz, Fraktionssprecher und Vorsitzender der CDU bedauert den Entschluss, den man aber auch so akzeptieren müsse, da es ein höchstpersönlicher Entschluss sei. In der Fraktion wurde noch nicht beraten, wie es jetzt weitergehen solle. Das will man dem neuen Vorstand überlassen. Auf den 24. Oktober hat der Stadtverband seine Mitgliederversammlung terminiert. Heinrich Glunz wird dann seinen Posten als Vorsitzender abgegeben. Er selbst sah sich nur als Interimslösung, um den zweitgrößten Stadtverband im Schwarzwald-Baar-Kreis wieder voran zu bringen. Es wurden für alle Posten Kandidaten gefunden und er zeigte sich zuversichtlich, auf lange Sicht einen guten Weg einzuschlagen. Mit der Suche nach einem Bürgermeisterkandidaten werde sich dann erst das neue Vorstandsgremium befassen.

Bedauern herrscht bei den Freien Wählern und auch Überraschung. Man hätte Walter Klumpp bei einer erneuten Kandidatur unterstützt, so hatte man es ihm auch auf seine Unterstützungsanfrage mitgeteilt. In Vorbereitung zur Gemeinderatssitzung am Donnerstag hat man sich am gestrigen Montagabend in der Fraktion auch über das weitere Vorgehen zur Bürgermeistersuche beschäftigt.

"Er hat das Amt des Bürgermeisters der Stadt sehr kompetent und sehr erfolgreich geführt, ich hätte gerne noch acht Jahre mit ihm weitergemacht", kommentiert Hans Buddeberg von der FDP die Entscheidung von Walter Klumpp. Aber er hat auch volles Verständnis, mit Blick auf den gesundheitlichen Aspekt. "Der Beruf des Bürgermeisters ist ein sehr aufreibender Job." Die FDP hat – wie die anderen Fraktionen – noch keinen Plan B. "Es drängt sich aus unserer Sicht aus der näheren Umgebung und aus der Stadt niemand auf. Die Situation ist anders als vor 16 Jahren", kommentiert er die Suche nach einem Kandidaten. Man müsse schauen und horchen "wer aus unserer Sicht in die großen Schuhe treten kann". Er sieht es momentan als keine einfache Situation und sagte ganz klar, dass die FDP sich auch vorstellen könne, eine kompetente Person, die von einer anderen Fraktion vorgeschlagen wird, zu unterstützten.

"Schön wäre es, wenn sich alle Fraktionen auf einen einigen würden", weist Derya Türk-Nachbaur von der SPD in eine ähnliche Richtung wie Hans Buddeberg. Auch sie äußerte sich überrascht, da Walter Klumpp sehr fit wirkte, hat aber ebenso wie alle anderen großes Verständnis für die Entscheidung. In der SPD sei man "super zufrieden gewesen mit seiner Arbeit" und "wie er Kompromisse fand, fand ich sehr bemerkenswert".

Wolfgang Kaiser von der LBU will bei dem Thema Kandidatensuche keine Hektik aufkommen lassen, das habe keinen Sinn. Er zeigte sich aber doch überrascht, da man in den vergangenen Monaten den Eindruck gewonnen hatte, das Walter Klumpp sehr zielgerichtet die Umsetzung von neuen und neu angestoßenen Projekten verfolgte. Man habe in der Fraktion jedoch Verständnis für eine Entscheidung, die ihm sicherlich nicht leicht gefallen sei.