Bei der Jahresversammlung des Uganda-Freundeskreis berichtete Helene Dingler (rechts) über ihren Aufenthalt in Uganda und den Fortschritt von den unterstützten Projekten. Foto: Kaletta Foto: Schwarzwälder-Bote

Uganda: Zwei Helfer aus dem Land berichten über Projekte

Für den Uganda-Freundeskreis ist immer wieder interessant zu hören, welche Projekte mit ihren Spendengeldern unterstützt werden. Informationen von denen, die vor Ort die Gelder verwalten, die Verwendung überprüfen und die Projekte dokumentieren haben einen besonderen Stellenwert.

Bad Dürrheim-Unterbaldingen. Zwei wichtige Personen vor Ort hatte der Freundeskreis nun zu Gast. Der seit Jahrzehnten in Norduganda lebenden Pater Josef Gerner und Helene Dingler, die sich als engagierte Unterstützerin einen Namen gemacht hat. Sie berichtete von ihrer neunten Uganda-Reise, bei der sie fertiggestellte Projekte in Augenschein nahm.

Ihrem mit Filmausschnitten und Lichtbildern unterlegten Reisebericht konnten die über 40 Zuhörer entnehmen, dass die Renovierung des Verwaltungsgebäudes der Mädchenschule in Kalonga abgeschlossen wurde. Von Schwester Josefine wurde ein neuer Kostenvoranschlag für die Fertigstellung des Schlafsaals für die Mädchen vorgelegt. Auch bat sie dringend um Unterwäsche für die vielen Waisenmädchen.

Im Missionshospital von Kitgum äußerten die Ärztin Pamela und ihr Personal ihre große Dankbarkeit über den regelmäßigen Erhalt von Verbandsstoffen und Medizin. Hier wurde um die Unterstützung zum Bau eines neuen Schlafsaals für die angegliederte Schwestern- und Hebammenschule gebeten.

Wie groß die Not in diesem Land ist und worüber sie selbst sehr erschüttert war, berichtete Helene Dingler aus ihr zugetragenen Ereignissen. So musste die St. Bakhita-Schule mit Kindergarten 30 ihrer 60 aufgenommen Waisenkinder wieder zu Verwandten heimschicken, da kein Geld mehr für die Beschaffung von Essen vorhanden war.

Pater Josef Gerner machte kein Geheimnis daraus, dass man nicht alle Probleme in diesem Land lösen könne. Manches könne man aber anpacken, und dazu werde auch die Mithilfe der Bevölkerung eingefordert. "Wir fangen nichts an, wenn die nicht mitmachen", sagte er in Bezug auf den in vielen Regionen gewünschten Bau von Kirchen. Hier ist ein großer Bedarf vorhanden, denn die Gottesdienste sind durchweg überfüllt. Aus Platzmangel reihen sich die Besucher auch ganz dicht um den Altar, oder halten sich vor dem Gebäude auf. Passend dazu war sein Vergleich, dass, während in Deutschland die Kirchen immer leerer sind, werden sie in Uganda immer voller.

Der mittlerweile 81-jährige aus Meckenhausen in Mittelfranken stammende Comboni-Missionar ist schon seit 36 Jahren in Ostafrika, davon 26 Jahre in Uganda tätig. Sein Tätigkeitsfeld war und ist bis heute sehr weit gespannt. Er betreute traumatisierte Kindersoldaten, nahm die Aufgabe wahr, die Menschen nach dem Rebellenkrieg wieder zusammen zu führen, ihnen Mut zu machen und sie in die Gemeinde einzubinden und so Frieden zu stiften.

Unzählige Projekte galt es zu verwirklichen, wie beispielsweise den Aufbau einer Handwerkerschule und eines Missions-Hospital. Dass er noch voller Tatendrang ist und sich auf seine Aufgaben in Uganda und auf die Menschen dort freut, war heraus zu hören.