Wo sollen die Kinder in Bad Dürrheim das Schwimmen lernen, wenn es kein Minara mehr gibt, fragten die Mädchen Anna Maria Britsch, Sophia Lützow und Carolin Joos (von links) die Gemeindevertreter. Foto: Kaletta Foto: Schwarzwälder-Bote

Minara: Bürgermeister äußert sich zu Wortbeiträgen der Bürger

Bad Dürrheim (kal). Der Gemeinderat steht vor einer schwierigen Entscheidung. Legt man die Wortmeldungen von Bürgern bei der Informationsveranstaltung zu Grunde, wird der Erhalt des Minara als notwendig angesehen. Dem gegenüber stehen jedoch hohe Investitionen für einen Neubau sowie die Nachfolgekosten. Zudem kann die Kommune andere notwendige Projekte nicht aufs Abstellgleis schieben, wie auch deutlich wurde.

Zahlreich waren die Wortmeldungen von Bürgern im Anschluss an die Präsentation von Fakten und Zahlen durch die Gemeindevertreter. Hier einige Aussagen in Kurzform: "Die Stadt denkt bei dieser Zukunftsinvestition viel zu kurz, nicht auf ein paar Jahre sollten die Kosten umgelegt werden, sondern auf 30 bis 35 Jahre. Man könnte einen Teil der laufenden Unkosten durch den Einsatz der Solartechnik senken, was anscheinend nicht berücksichtigt wurde. Bad Dürrheim lebt von seinen Bädern. Schwimmkurse können ganzjährig nur im Hallenbad stattfinden, weshalb ein reines Freibad abzulehnen ist. In den Jahren 2008/09 hat die Stadt es versäumt das Minara zu sanieren. Das Solemar ist an seiner Kapazitätsgrenze angelangt, da kann man jetzt nicht das Minara schließen, wo sollen da die Badegäste bleiben, die Schwimmen wollen? Ein Hallenbad gehört zu Bad Dürrheim, dafür zahle ich auch mehr Grundsteuer", betonten Bürger in ihren Wortmeldungen.

Viel Beifall erhielten drei Mädchen, die für den Erhalt des Minara mit der Frage plädierten: "Wo sollen die Kinder sonst Schwimmen lernen?" Das Bad werde auch benötigt, um Freunde zu treffen und Spaß zu haben.

Melanie Wildgruber berief sich auf das vom Kämmerer Jörg Dieterle vorgetragene Zahlenwerk, dem ihrer Meinung nach entnommen werden kann, dass sich die Stadt kein Bad leisten kann. "Zu was diskutieren wir hier, wenn doch eigentlich nichts machbar ist?", lautete ihre Frage.

Bürgermeister Walter Klumpp fasste zusammen, dass die Gemeinde mit dieser Veranstaltung das Stimmungsbild erkunden wollte und räumte sogleich ein, dass es schwierig werden wird, eine Entscheidung zu treffen.