Teilnehmer und Organisatoren der 72-Stunden Aktion sind begeistert. Mit dem Pflanzen der Dachplatane setzen sie ein sichtbares Symbol gelebter Inklusion.  Foto: Bombardi Foto: Schwarzwälder Bote

72-Stunden-Aktion: Walter Klumpp und Jonathan Berggötz schaufeln gemeinsam / Sportfest zum RiderMan in Planung

Eine Dachplatane als Symbol für ein außergewöhnliches 72-Stunden-Projekt pflanzten Bürgermeister Walter Klumpp, sein Nachfolger Johannes Berggötz, Stadtjugendreferent Christoph Lauer, Diakon Adalbert Mayer, Ansprechpartner im lokalen Teilhabekreis, und Spender Siegfried Kilian auf der Rasenfläche vor dem Jugendhaus.

Bad Dürrheim. Einer der Initiatoren der Dreitagesaktion, die entgegen den Projekten umliegender Gemeinden bereits am Samstag endete, war Christoph Lauer. "Wir beschlossen in Kooperation mit der Klasse sieben der Realschule unter Leitung von Anna Saglio, dem Jugendhaus mit Nicole Grieshaber an der Spitze und dem lokalen Teilhabekreis, eine 72-Stunden-Aktion umzusetzen, bei der das Gemeinsame im Vordergrund steht und mit der wir ein Zeichen für eine gelebte Inklusion setzen konnten."

Lauer beschrieb die Organisation und Durchführung eines gemeinsamen Festes von und für Menschen mit und ohne Handicap – inklusive Organisation des Spielparcours und das Einpflanzen des Baumes als Hauptaufgabe. Die Sondergenehmigung, das Fest über mehrere Tage vorzubereiten, erhielten die Organisatoren auf Grund der in dieser Konstellation notwendigen Vorbereitungszeit. Die Utensilien für die Spiele für den Spielparcours inklusive der überdimensionalen Hüpfburg stammen aus dem neuen städtischen Spielmobil, mit dem die Stadtjugendpflege in den Sommerferien wieder durch die Ortsteile tourt. Ein Tischkickerturnier fand als willkommenes Schlecht-Wetter- Programm im Jugendhaus statt. Zudem gab es eine Tombola.

Insgesamt hatten 40 Kinder und Jugendliche den größten Spaß daran, das Fest gemeinsam vorzubereiten. Bürgermeister Walter Klumpp dankte den Organisatoren für ihren Mut, ein vernetztes Gemeinschaftsprojekt umzusetzen, das Menschen mit Behinderung in beeindruckender Weise in das städtische Geschehen integriert. Gerade in einer Stadt wie Bad Dürrheim sei es wichtig, eine derartige Zusammenarbeit alltäglich werden zu lassen motivierte der Schultes mit einem "Weiter so!", und ergänzt: "Dass wir uns mit einem solchen Projekt in die zahlreichen anderen Projekte einreihen, die während der 72-Stunden-Aktion der katholischen Jugend landauf, landab entstehen ist einfach toll."

Dabei waren die Beteiligten in den vergangenen Tagen durchaus gefordert, unerwartete Hindernisse zu überwinden. So war es nicht möglich, die von einer Gartenbaufirma gespendete Dachplatane im rückseitigen Bereich des Jugendhauses zu pflanzen, da die Jugendlichen während der Erdarbeiten auf eine Starkstromleitung stießen. Der jetzige Standort auf der Rasenfläche vor dem Vereinshaus am Bohrturm ist ebenfalls noch in der Schwebe. Doch wäre er an prominenter Stelle ein sichtbares Zeichen für diese außergewöhnliche 72-Stunden Aktion. Irene vom lokalen Teilhabekreis bezeichnete die Dachplatane als ein Symbol für die Verankerung im gesellschaftlichen Leben. "So wie sich der Baum mit der Erde verwurzelt, wollen auch wir uns in Bad Dürrheim manifestieren."

Stadtjugendreferent Lauer plant derweil ein inklusives Familiensportevent, das während dem RiderMan im September unter anderem auf dem Sportplatz stattfinden soll. Geplant ist während zwei Tagen ein Parcours mit Stationen, die Aufgaben wie Kegeln, das Fahren mit dem Rollator oder einen Rollstuhlparcours beinhalten. Teilnehmen kann jeder. Abends steht ein Konzert mit "Lieber anders" auf dem Programm.