Irma: Abbruchunternehmen sieht sich "denunziert" / Behörden können keine Verstöße feststellen

Der Zoll kontrollierte am Mittwochvormittag die Baustelle an der ehemaligen Irma-Klinik. Ein anonymer Hinweis mit dem Verdacht auf illegale Beschäftigung war bei der Behörde eingegangen. Die Beamten konnten jedoch keine Verstöße feststellen.

Bad Dürrheim. Durch Hinweise eines Anwohners sind die Behörden immer wieder mal vor Ort, um die laufenden Abbrucharbeiten an der Irma-Klinik zu kontrollieren. So hat der Anwohner beispielsweise im März bemängelt, dass seiner Meinung nach asbesthaltiges Material nicht sachgerecht abgebaut werde und dadurch gesundheitliche Gefahren entstünden. Der Anwohner merkt an, er sei aber nicht derjenige gewesen, der den Zoll verständigt habe. Das müsse jemand anderes veranlasst haben.

Das Landratsamt meint zum Thema "asbesthaltiges Baumaterial": "Die Baustelle wurde durch unser Gewerbeaufsichtsamt, die Polizei und die Berufsgenossenschaft drei Mal im März kontrolliert. Bei keiner der Kontrollen wurden Verstöße gegen geltende Vorschriften festgestellt."

Zum jüngsten Einsatz des Zolls, Bereich Finanzkontrolle Schwarzarbeit, äußert sich Pressesprecher Michael Hauck: Es seien "keinerlei Beanstandungen" bemerkt worden. Acht Zollbeamte seien mit drei Dienstfahrzeugen im Einsatz gewesen. Bereits nach kurzer Zeit hätten jedoch zwei der Fahrzeugbesatzungen wieder gehen können, da zur weiteren Überprüfung eine Fahrzeugbesatzung ausreichend gewesen sei.

Die mit den Abbrucharbeiten betraute Hohensee Erdbau GmbH sieht sich denunziert durch die Personen, die die Behörden alarmiert haben. Die Arbeiten auf der Baustelle würden außerdem durch die wiederkehrenden Kontrollen behindert. Geschäftsführer Martin Hohensee betont, dass bei ihm auf der Baustelle alles mit rechten Dingen zugehe, sowohl was die Beschäftigten, als auch den Ablauf der Arbeiten angehe. So sei zwar vor einigen Wochen asbesthaltiges Material angefallen. Es habe sich aber um "Kleinmengen unter 100 Quadratmetern" gehandelt, die vorwiegend beim Rückbau der Verkleidung von Dachterrassen gefunden worden seien. Diese Arbeiten seien beim Landratsamt angemeldet gewesen und mit dem notwendigen Arbeitsschutz umgesetzt worden.

Der Anwohner, der das Landratsamt wegen asbesthaltigen Materials verständigt hatte, verweist auf die "Technischen Regeln für Gefahrstoffe" und fordert deshalb eine "Einhausung des abzubrechenden Gebäudes". Er sagt, dass er versucht habe, die Behörden, konkret das Gewerbeaufsichtsamt in Villingen und die Berufsgenossenschaft Bau, zum Einschreiten zu bewegen. Leider sei bisher nichts geschehen. Der Abbruch der alten Irma-Gebäude gehe weiter wie bisher, nämlich "offen und ohne jeglichen Schutz der Anwohner".

Martin Hohensee verweist erneut auf den ordnungsgemäßen Verlauf der Arbeiten. Er vermutet, dass der Abbruch des ehemaligen Klinik-Gebäudes bis in zwei Monaten, also etwa Mitte Juni, beendet sei.

Noch ein anderes Thema bewegt ihn auf der Baustelle. Er beklagt, dass ihm Allmetall gestohlen worden sei, darunter Aluminium von Fensterrahmen, außerdem Messing von Wasserleitungen. Das gestohlene Metall auf der Irma-Baustelle habe einen Wert von rund 5000 Euro.