Um das neue Wasserwerk zu bauen, muss das ehemalige Wasserwärterhaus abgebrochen werden Foto: Strohmeier Foto: Schwarzwälder Bote

Lebensmittel: Stadt investiert hohen Millionenbetrag in die Wasserversorgung der Bürger

Der Gemeinderat Bad Dürrheim hat am 13. Dezember seine letzte Sitzung in diesem Jahr. Dann soll, laut Bürgermeister Walter Klumpp, eine Grundsatzentscheidung für das neue Wasserwerk fallen, das auf rund sechs Millionen Euro veranschlagt ist.

Bad Dürrheim. In seiner jüngsten Sitzung stimmte der Technische Ausschuss für den Abriss des Wasserwärterhauses, das neben dem Pumphaus direkt an der alten Bundesstraße in Richtung Donaueschingen steht.

Das Haus steht unter Denkmalschutz, laut Stadtbaumeister Holger Kurz hat sich das Denkmalamt noch nicht zum notwendigen Abriss geäußert, oder diesen genehmigt. Er ist jedoch guter Dinge, dass es eine Genehmigung geben wird. Der Grund: Seinen Angaben zufolge steht das Haus nicht wegen seiner Bausubstanz unter Denkmalschutz, sondern aufgrund seiner Funktion, die es einst hatte.

Insgesamt ist das Haus mehr als nur ein bisschen baufällig und an dieser Stelle ist das neue Bad Dürrheimer Wasserwerk mit Entkalkungsanlage geplant. In diesem Zuge informierte der Bürgermeister die Ausschussmitglieder darüber, dass sich Brigachtal beteiligen möchte. Dort soll laut Walter Klumpp am 6. Dezember eine Grundsatzentscheidung fallen. Brigachtal hat ein ähnliches Problem wie Bad Dürrheim, dort gibt es ebenfalls sehr kalkhaltiges Wasser, im Härtegrad 19. Kürzlich gab es dort einen Bürgerinformationsabend. Die Tendenz war an diesem Abend positiv, trotz einer Preissteigerung beim Wasser. Gleichzeitig will man in der Nachbargemeinde so eine Notwasserversorgung sichern. Klumpp nannte diese Lösung ideal.

Nicht nur in der Kernstadt wird in die Wasserversorgung investiert, auch in Öfingen tut sich etwas. Der höchste Ortsteil der Kurstadt wird mittels dreier Hochbehälter versorgt, zwei sind jedoch in die Jahre gekommen, eine Sanierung oder ein Neubau ist fällig.

Stadtkämmerer Jörg Dieterle, der gleichzeitig auch Geschäftsführer des Eigenbetriebs Wasserversorgung erklärte kürzlich, dass ein Standort für einen Neubau gefunden wurde. Dieser liegt in Richtung Talheim, östlich der Wohnbebauung.

Bisher wird Öfingen durch drei Hochbehälter versorgt, einer ist in der Nähe des Gasthauses Löwen, der zweite beim Feriendorf und der dritte oben am Wald, nördlich des Feriendorfs. Dieser ist der neueste und wird weiterhin betrieben. Er ist gleichzeitig der Verbindungsbehälter zur Wasserversorgung der restlichen Stadt. Muss also zur Sicherung der Versorgung in Öfingen Wasser nach oben gepumpt werden, kommt es zunächst in diesen Behälter und wird von dort verteilt, er versorgt auch das Feriendorf. Durch den Bau des neuen Behälters werden die Druckzonen neu geordnet, erklärt Jörg Dieterle. Die Häuser, die tiefer liegen, etwa an der Staig, bekommen mehr Druck in die Leitung, bei den anderen werde er sich nicht verschlechtern, verspricht er.

Die Kosten für den Neubau belaufen sich auf rund 900 000 Euro, die im Haushalt 2019 und 2020 eingestellt sind. Die Planungen werden Mitte 2019 beginnen, ein Jahr später soll der Neubau stehen. Dann wird die Wasserversorgung umgeschalten und über den neuen Hochbehälter geleitet.

Es stehen noch weitere Investitionen an, neben dem neuen Wasserwerk und dem neuen Hochbehälter. Das Hauptverbindungsrohr zwischen den beiden Hochbehältern Kapfwald und Hirschhalde ist zu erneuern, in der Vergangenheit gab es mehrere Rohrbrüche, die zu Wasserverlusten führten. Rund 160 000 Euro kostet die Maßnahme, der Auftrag ist vergeben. Wann die Bauarbeiten beginnen, das konnte Jörg Dieterle noch nicht sagen, da man dem Bauunternehmer die Zeitspanne zwischen Oktober 2018 und April 2019 einräumte. Er geht jedoch davon aus, dass die Hauptarbeiten erst im kommenden Jahr stattfinden werden.