Anita Schüssler hat sich auf das Arbeiten mit einer Drucktechnik spezialisiert. Da ihre Ausstellung großen Anklang gefunden hat, werden sie in Endingen zwei Wochen länger gezeigt. Foto: Michael Bode/Michael Bode

Mit einer Mischung aus Handarbeit und Collagen hat Anita Schüssler Werke erschaffen, die seit Anfang November in Endingen zu sehen sind. Da ihre Ausstellung viel Zuspruch erhalten habe, wurde diese nun um rund zwei Wochen verlängert.

Die Werke der Lahrer Künstlerin Anita Schüssler namens „Druck mal anders“, sind seit dem 10. November in der „Künst-Kö-21“-Galerie in Endingen zu sehen. Am 3. Dezember sollte die Ausstellung eigentlich beendet werden. Doch „aufgrund des großen Interesses“, wie der Veranstalter auf der Internetseite schreibt, wird Schüsslers Kunst noch bis Sonntag, 17. Dezember, in der Galerie zur Schau gestellt.

Als Schwerpunkt ihrer Arbeiten stellte sich schnell die Verknüpfung von Holzdruck und Collagen unterschiedlicher Medien sowie auch Malerei heraus, heißt es in einer Mitteilung der Galerie. Ihre Motive und Inspiration stammen hauptsächlich – aber nicht nur – aus dem breiten Spektrum der Natur. Entwürfe sind ihr fremd. Erst während der kreativen Schaffensphase erwacht ein Werk zum Leben und überrascht sie so manches mal, heißt es. Die Lahrerin erstellt ausschließlich wenige Handabzüge auf verschiedenen Untergründen mit Collagen unterschiedlicher Zeitungsausschnitten oder Fotografien. Ist ein Thema für sie abgeschlossen, wird aus dem Druckstock ein eigenständiges, reliefartiges Bild. Somit ist jedes Werk trotz Drucktechnik ein Original.

Alle ihre Kunstwerke sind Unikate

Basis des Drucks ist der Holzschnitt. Das Spektrum der Kreativität ist laut Mitteilung weitreichend. Hier hat die Künstlerin viele Gestaltungsmöglichkeiten. Durch kreatives Spielen, Experimentieren und mit vielfältigen Variationen entstehen somit Unikate. Konkret geht Schüssler so vor: Sie schneidet ein Motiv, zum Beispiel den Auerhahn, in eine Hartfaserplatte und druckt die Platte per Handabzug ohne Presse. Teils druckt sie auf Papier oder auch auf ausgewählte Seiten einer Zeitung, deren große Schriftzüge sie auch gerne mit ins Bild integriert. Es kommt vor, dass sie das Motiv mehrfach versetzt druckt. Den Druck ergänzt sie durch Malerei mit ölhaltigen Wachskreiden und durch Collageelemente aus Papier oder Karton, die sie wiederum selbst herstellt. Etwa aus vorbereiteten Malereien und ausgeschnittenen Blattformen.

Die in Lahr lebende Künstlerin wurde im Jahr 1950 in Hunsrück und ist dort aufgewachsen. Viel Zeit im nahe gelegenen Wald und damit verbundene Tierbeobachtungen prägten ihre Liebe zur Natur nachhaltig, schreibt die Galerie weiter. Schon früh war ihr klar, dass sie „etwas Handwerkliches in Verbindung mit Zeichnen“ lernen wollte und so zog es sie nach Kirn, um den Beruf des Schriftenmalers und Siebdruckers zu erlernen. Nach der Gesellenprüfung führte sie ihr Weg nach Wiesbaden zur Werkkunstschule. Dort erlernte sie die Grundlagen des Holzdruckes kennen und lieben. Die Studentenunruhen der 19068er-Jahren waren nicht ihr Ding. Sie kam vom Land und wollte lernen – nicht demonstrieren. Für Schüssler war es reine Zeitverschwendung und so verließ sie nach drei Semestern Wiesbaden und ging, wie man damals sagte: „Auf die Walz…“, heißt es weiter. Das Ziel war verschiedene Städte kennenzulernen und das Arbeiten in unterschiedlichen Branchen um auszuloten, wo ihr Schwerpunkt lag. Schnell war ihr klar, dass der Siebdruck das Richtige war. So entschloss sie sich, noch die Meisterprüfung abzulegen. Anschließend führte sie ihr Weg nach Berlin. Dort lernte sie ihren Mann kennen und zog zu ihm nach Lahr. Dort war sie freiberuflich als Farbberaterin aktiv. Die Malerei beschränkte sich damals auf Hinterglasmalerei. Nach dem Tod ihres Mannes besuchte sie von 2015 bis 2021 die „Akademie für Bildende Kunst“ in Lahr.

Öffnungszeiten

Die Ausstellung „Druck mal anders“ von Anita Schüßler ist an folgenden Tagen geöffnet: Freitag, 8 und 15. Dezember von 16 bis 18:30 Uhr; Samstag, 9. Dezember von 14 bis 17 Uhr; Sonntag, 10. Dezember, von 13 bis 17 Uhr; Samstag und Sonntag, 16. und 17. Dezember, jeweils von 12 bis 18 Uhr. Gezeigt werden die Werke in der Galerie „Kunst.Kö-21“, in der Königschaffhauser Straße 21,79346 Endingen.