Bürgermeister Kai-Achim Klare und die Mitglieder des Gewerbeverbunds Rust haben zur Eröffnung der Kilwi traditionell ein Band durchschnitten. Foto:  

In der Sonne bummeln und in Warenangeboten stöbern war am Kilwi-Sonntag in Rust angesagt. Im Ortskern und im Gewerbegebiet üräsentierten Aussteller, Betriebe, Vereine und Privatleute ein reiches Angebot. Auch die Bilder von Alfons Weiss kamen gut an.

Vom Kilwi-Essen und einem reichen gewerblichen Angebot über ein Würfel-Gewinnspiel bis hin zu einem großen Flohmarkt dürfte am Sonntag in Rust für jeden etwas dabei gewesen sein.

Im Ortskern konnten Schnäppchenjäger beim großen Flohmarkt in der Hindenburgstraße fündig werden. Am Alte-Waage-Platz wurde Kindern bei einem Workshop Spaß und Kreativität ermöglicht. Die Musikkapelle Rust hatte einen Wein- und Essensstand hinter dem Alten Rathaus. Nachmittags gab der Musikverein Bleichheim dort ein Platzkonzert.

Im Gewerbegebiet beim Physio-Point Hauger, der sein Zehnjähriges feierte, startete der Rundgang im Beisein von Bürgermeister Kai-Achin Klare und Mitgliedern des Gewerbeverbunds Rust über die Kilwi. Die Gemeinde hatte dort ebenfalls einen Infostand. Sonderausstellungen verschiedener Betriebe und Produkt-Infostände rundeten das Angebot ab.

Der große Flohmarkt der Kilwi zog viele Schnäppchenjäger an. Foto: Hiller

Bereits am späteren Vormittag vor dem offiziellen Beginn sah man Schnäppchenjäger auf der Suche nach Raritäten oder Gebrauchsgegenständen auf dem Flohmarkt in der Hindenburgstraße und auf dem Sonnenplatz. Die Auswahl war riesig, vom Kinderspielzeug über alte Gerätschaften, Werkzeuge, Geschirr und Dekoartikeln bis hin zu Selbstgestricktem und Kleidungsstücken sowie Schuhen.

Bei der Eröffnung und dem symbolischen Durchschneiden des Bandes zeigte sich Bürgermeister Kai-Achim Klare stolz auf die Betriebe und dankte ihnen sowie allen Helfenden, ohne deren Engagement eine Durchführung einer solchen Großveranstaltung nicht möglich wäre.

Kilwi-Ausstellung mit besonderem Künstler

Natürlich gab es auch wieder eine Kilwi-Ausstellung: Von Freitag bis Montag ließen sich im Alten Rathaus 35 Bilder von Alfons Weiß betrachten, die von 2005 bis heute entstanden sind und chronologisch aufgehängt wurden. Organisiert hatte das der Kulturkreis der Gemeinde Rust. Musikalisch umrahmten Daniela Kindil (Panflöte) und Christian Moser (Klavier) die Vernissage am Freitagabend.

Der in Friesenheim und etwa auch im italienischen Bertolini wohnende Künstler Weiß passt in keine Schublade. Seinen Stil zu beschreiben, geht stets fehl: Denn er wechselte ihn im Laufe der Zeit öfter. Zur Vernissage erläuterte Bernhard Moog vom Kulturkreis einführend: „Die Bilder von Alfons Weiß sind gefüllt mit Narrativen, die den Betrachter in die etwas mystisch anmutende und komplexe Gedankenwelt des Künstlers führen, aber ihm auch genügend Freiraum lassen, seine eigenen Interpretationen und Entdeckungen in seine Erfahrungs- und Gefühlswelt zu übertragen“.

Ein Künstler, der in keine Schublade passt: : Alfons Weiß stellte seine Werke auf der Kilwi in Rust aus. Foto: Decoux

Der 65-jährige, sich als alterslos sehende geborene Oberschwabe entwickelt sich halt immer neu. Etwa mit „Morphium“ betitelten schemenhaften Silhouetten und Figuren oder mit dem an Linolschnitt-Technik erinnerndem monochromen wenig gegenständlichen „Garten mit Dame“ oder dem „Das Werk und seine Dauer“. Letzteres ist auch mit Geschriebenem versehen, denn: Weiß ist hoch belesen, baut Textausschnitte von Philosophen oder Schriftstellern in seine Bild-Kompositionen ein. Auch Künstlerkollegen wie Picasso oder Renoir, gar Toulouse-Lautrec tauchen auf – nicht bildfüllend, sondern eher versteckt. Oft setzt Weiß seine Bilder in fließenden Puzzles landkartenartig zusammen, etwa bei „Die Ahnung reicht am weitesten“. Wiederum völlig anders gestaltet, weil Weiß Spaziergänge in der Natur liebt: das ineinander verwobene „Gesicht und Natur“. Nichts mit Naturalismus hier. Abstrakt? Das trifft es auch wieder nicht, ebenso wenig wie beim „Terra Incognita“ mit Fantasie anregenden filigranen Linien-Strukturen zu Sophokles oder klein getupften (jedoch nicht pointillistischen) Kompositionen. Man muss es einfach gesehen haben, um es zu verstehen.

Besondere Auszeichnung

Der Vorsitzende des Ruster Gewerbeverbunds, Reiner Metzger, überreichte Harald Hauger zum Zehnjährigen seiner Praxis Physio-Point Hauger ein Geschenk. Eine Urkunde durfte auch Lehmann-Küchen entgegennehmen. Das Unternehmen erhielt von der Zeitschrift „Architektur und Wohnen“ die Auszeichnung „Die beste Küchen Deutschlands 2023“.